Reisen


Bitte entnehmt nicht einfach meine Bilder, meldet euch kurz.

Die Seherin Wicka gibt die Botschaften weiter.
Die Seherin Wicka gibt die Botschaften weiter.

Die Seherin Wicka gibt die Botschaften weiter.

Der Erscheinungsberg
Der Erscheinungsberg

Wir steigen den Erscheingungsberg hinauf.

Unser Goldberg                Samerberge                    Seherin Wicka erzählt          Gospa

 

Statue der Gospa              Das Abendmahl               Blick auf Mostar                  Brücke Stari Most

an der Erscheinungs-

stelle                                                                                                              in Mostar

"Glaube mir, ich habe es selbst erfahren,

dass wir mehr in den Wäldern finden als

in den Büchern;

Bäume und Steine werden dich lehren,

was kein Lehrmeister dir zu hören gibt."

                                   St.Bernhard

 

Fahrt Medjugorje/Bosnien-Herzegowina

          im Oktober 2008

Verfasser: A.Reiners mit Quellenangaben

 

 

7 Teilnehmer aus Papenburg: Gerda, Rosy, Hermine, Otto, Margret, Adelheid, Luzia.

 

 

Fahrt Richtung Hannover, München, (Deutschland) , Salzburg, Villach,(Österreich) Radovljica (Slowenien) Ljubljana, Karlovac (Kroatien), Medjugorje, (Bosnien-Herzegowina)

Gefahrene Kilometer auf der Hinfahrt 1800km.

 

Wir sieben Personen aus Papenburg dürfen insgesamt 12 Plätze hinten im Bus benutzen.  In einem 50er Bus fahren 31 Reisende mit, somit sind genügend freie Plätze vorhanden.

 

1. Tag: Montag, 13.10.2008

In der Nacht zu Montag, dem 13.10.08, fahren wir um 1.30 Uhr vom Bahnhof in Papenburg ab. An Schlaf vorher war nicht zu denken. Wir kommen zuerst bis Bawinkel, um die Mitreisenden aufzunehmen, erhalten dann die Nachricht, dass Frau H.H. den Bus in Papenburg verpasst hat und müssen zurück nach Haselünne fahren. Darüber ist es dann 3.30 Uhr geworden.

Um 7.00 Uhr morgens steigen dann die Mitfahrer aus Holzminden ein.

A7 Richtung Kassel. Nähe Göttingen verlässt uns der Busfahrer Hans und der Hauptfahrer Bernd , der uns bis Medjugorje, in Medjugorje und Umgebung begleiten wird, steigt zu.

 

Die Fahrtstrecke des ersten Tages wird sein: Richtung Fulda, durch die Rhön, Würzburg, Nürnberg, München, Salzburg, Radovljica (Slowenien

 

12.30 Uhr: Wir sind ca. 37 km vor Nürnberg, hier ist es schon sonnig. Bisher herrschte der Nebel vor.Unsere Reiseleiterin, betet das Reisegebet für unsere Gruppe, damit wir gut ankommen mögen.

Die Natur zwischen Nürnberg, München, Regensburg (A3) zeigt sich in den schönsten goldroten Herbstfarben. Im Bus war es lange Zeit ruhig, weil alle Wallfahrer noch den versäumten Schlaf nachholen mussten.

14.00 Uhr Mittagspause an der A9 Nähe Ingolstadt. Hier am Bus kostet das Würstchen mit Brot 1,50€, der Nachtisch 1,--€, eine Tasse Kaffee ebenfalls 1,--€. Ein komplettes Menü –Kartoffelsalat, Nudelsalat, 1 Würstchen und eine Schale Obstsalat – kostet 4,50 €. An manchen Tagen gibt es als Menü auch eine leckere Erbsensuppe. Eine blaue Kaffeetasse gibt es allerdings gratis dazu.Danach geht die Fahrt weiter über die A9 Richtung München/Deggendorf/Salzburg. Natürlich sehen wir von diesen schönen Städten nichts oder fast nichts, die Autobahnen umfahren diese Städte. München zählt 1,5 Millionen Einwohner, erklärt uns der Fahrer. Wir sehen das Münchener Fußballstadion, die Allianz-Arena. Sie sieht aus wie ein dicker heller Autoreifen. Hier ist die Landschaft z.Zt. noch ziemlich flach. Romy hat Probleme mit ihrem Bein.

 

Die Fahrt führt weiter in Richtung Innsbruck, Salzburg (A8).  Die Sonne scheint. Bis Salzburg sind es noch 106 km, so zeigt es das Straßenschild an.

Hier herrscht Mischwald in den schönsten Herbstfarben vor, ein kleiner Weiler im Herbstlaub und Häuser mit weißem Putz liegen am Wegesrand. Wir durchfahren die Berge bei Bad Aibling, links Flachland, rechts die Berge.Hier leuchten die Herbstbirken und andere Bäume im Sonnenschein und wir erfreuen uns an den wunderschönen gelb/gold/rotbraunen Tönen. 

Noch ist Salzburg (Österreich)  70 km entfernt, wir sehen den Chiemsee mit der Frauen- und der Herreninsel. Der Chiemsee ist 74,5 m tief, an den Rändern ist er allerdings flach. Man kann kleine grünlich mit Algen bewachsene Steine auf dem flachen Grund sehen, wie ich auf der Rückfahrt bei der Pause am Chiemsee feststellen konnte.

 

Wir erreichen die grüne Grenze nach Österreich, sehen die Salzburger Berge, die um diese Zeit schon Schnee auf den Gipfeln tragen. Im Bergdesgardener Land steht oben auf dem Gipfel eines Berges ein Haus, in diesem waren  „Hitlers Teestuben“, danach liegen der Königssee und die Sulzauer Berge an der Fahrtstrecke. Der Pass „Lueg“ hat 24 Tunnel. Insgesamt werden wir auf der Fahrt 53 Tunnel mit insgesamt 60 km Länge durchfahren.

Die Strecke bis Medjugorje fasst 1800 km. Bischofshoven mit dem Fluss Salzach und die hohen Berge (1500-1600 m hoch) liegen im nebligen Dunst. Die Berge sind bis zu einer gewissen Höhe mit Tannen bewaldet, einzelne weiße Höfe liegen malerisch an den Hängen, das ergibt ein wunderschönes Bild.

Richtung Graz/Villach, A 10. Wir bestaunen das Obertauerner Skigebiet, das Flachauer Skigebiet mit seinen Sprungschanzen und den Sesselliften. Bewaldete karge Felsen mit Schnee (2000m hoch) werden von uns fotografiert, wir fahren aber nur in einer Höhe von 1041 m.

Es ist bereits 18.00 Uhr und wir sind noch 101 km von Villach entfernt.

Der Tauerntunnel (6400m lang) wird durchfahren, auch hier herrscht der Herbstwald vor. Der Katschbergtunnel (5400m lang) liegt im Kärnterland, wir müssen auch durch ihn hindurch.

 

Wir nähern uns Slowenien.

19.45 Uhr: Mitten im Karavankentunnel (7864m lang) verläuft die Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Hier kassiert auf der Hinfahrt Österreich die Maut, auf der Rückfahrt Slowenien. Eine Baustelle befindet sich im Tunnel, ein wenig müssen wir schon warten, aber um 19.57 Uhr überqueren wir im Tunnel die Grenze zu Slowenien.

Kurzübersicht über Slowenien/Slovenija :

Größe………………………….20.273 Quadratkilometer

Bevölkerung                               2 Millionen

Hauptstadt                                   Ljubljana

Sprache                                       Slowenisch

Religion                                      82% röm.-kath.

Klima                                          alpin, kontinental, mediterran

Währung                                     Tolar (SIT), 1 Tolar = 100 Stotin)

Die Grenzformalitäten sind minimal und entsprechen dem europäischen  Standard.

 

Nach der Durchfahrt geht es weiter Richtung Ljubljana. Die Märkte Spar und Lidl liegen am Wegesrand in Slowenien und wir erreichen um 21.20 Uhr das Hotel in Radovljika.Wir  bekommen das Zimmer Nr. 410 in der 4. Etage.Die Zimmer sind ordentlich und sauber, die Betten zwar etwas hart, aber wir schlafen gut. Das Abendessen besteht aus einer Nudelsuppe mit langen Spaghetti, einem dicken Kloß aus Kartoffeln und Sauerkraut, 2 Scheiben Schweinefleisch und Brechbohnen. Dazu kann man sich von der Salattheke verschiedene frische Salate holen. Als Nachtisch gibt es etwas Süßes in Form von Bisquitkuchen oder auch Apfelstrudel.

 

2. Tag: Dienstag, 14.10.2008

Weiterfahrt nach Medjugorje

Wir sind ganz gespannt darauf was uns erwartet auf dieser Fahrt und hier in Brezje. Die Berge sind weiter im Hintergrund zu sehen, der Ort liegt in einer großen Ebene und alles sieht gut gepflegt aus. Auf dem Vorplatz der Kirche ist eine Statue vom Papst Johannes Paul II aufgestellt und wir müssen unbedingt ein Foto von uns und dem Papst machen lassen. Hier wird die Marienverehrung ganz groß geschrieben, was wir auch an einem Seitenaltar in der Kirche erkennen können. Dort steht ein großes, gold- umrahmtes Bild der Muttergottes mit Kind.   

Nach der Hl. Messe in der Kirche „Marija Pomagaj“(“Maria Hilf“) in Brezje geht es weiter in Richtung Ljubljana, (Zagreb lassen wir links liegen) Karlowac,  Richtung Dubrovnik. Die Fahrt geht aber nicht bis Dubrovnik, sondern über Imotski nach Medjugorje. Es liegen 400 km Autobahn vor uns.

In Kroatien heißt die Währung „Kuna“, in Medjugorje (Bosnien) ist unsere Mark (KM) die Währung, also bedeutet die Mark für uns 0,50 Cent, wie eben bis 2002 in Deutschland.

 

Währenddessen fahren wir weiter durch die Berge (an einer Mautstation dauert es einige Zeit) immer der Autobahn E 55 folgend. Kleine weiße Häuser, in mehr oder weniger großen Dörfern liegen malerisch an den Bergen, die Berge mit dunkelgrünen Tannen bedeckt, gemischt mit rot-gelben herbstfarbenen Laubbäumen. Dann wieder einige kleinere Tunnel, schroffe Felsen direkt an der Autobahn, dann wieder liebliche Täler.

 

Wir sind nun mittlerweile von Norddeutschland kommend, durch Deutschland, Österreich und Slowenien gefahren und nähern uns der Grenze zu Kroatien. Die Busgesellschaft ist anregend und unterhaltsam. Der Busfahrer fährt uns bisher sehr sicher und hat auch für das Mittagessen und für Kaffee vorgesorgt.

Wie auf der Karte nachzuvollziehen haben wir München, Salzburg, das Karavankengebirge mit dem Karavankentunnel und Jesenice hinter uns gelassen. Wir fuhren vorbei an Bled, übernachteten in Radovlijka und nahmen an der Hl. Messe in Brezje teil.

 

Weiter geht es nun über Kranj, Ljubljana, Karlovac, Richtung Split (Kroatien). Spät abends erreichen wir vollkommen geschafft Medjugorje und sind froh in unserer Pension "Aurora" die Zimmer beziehen zu können.

 

MEDJUGORJE 

Der Ort Medjugorje ist umgeben von dem Erscheinungsberg „Crnica“ und dem Kreuzberg „Krizevac“. Der Kreuzberg „Krizevac“ bildet mit dem Berg „Crnica“ einen Winkel. Das Gebiet von Medugorje umfasst drei westherzegowinische Gemeinden: Citluk mit den Dörfern Medugorje, Bijakovici und Vionica, Ljubuski mit dem Dorf Miletina und Capljina mit dem Dorf Surmanci. Es ist ein überwiegend karstiges Gebiet mit niedrigem Strauchwerk und Macchia (immergrünes Dickicht) bewachsen und sehr wenig Wald. Der mittlere um die Kirche gelegene Teil von Medugorje ist eine schöne und fruchtbare Ebene. Das milde Klima des Mittelmeeres, die heiße herzegowinische Sonne, die fruchtbare rote Erde und der tiefe sandige Boden sind geradezu ideale Bedingungen für den Anbau von Weinreben, Tabak und Obstbäumen. Das Christentum tritt hier schon zur Römerzeit auf, nachzuweisen anhand der zahlreichen Reste altchristlicher Kirchen. Zuerst kamen die Dominikaner, danach die Franziskanerpatres, die den katholischen Glauben brachten. Trotzdem konnte sich die kath. Kirche in Bosnien und der Herzegowina bis zu den Türkenkriegen nicht endgültig organisieren und befestigen. Aus diesem Grund konnte ein Teil der Bevölkerung relativ leicht und schnell islamisiert werden.

 

Seit dem 24. Juni 1981 wird Medugorje zur bekanntesten Pfarrei der Welt. Am späten Nachmittag dieses Tages haben einige Kinder aus dem zum Dorf Bijakovici gehörenden Teil „Podbrdo“ eine ungewöhnliche Erscheinung gesehen. Sie behaupten, eine Frau mit Kind gesehen zu haben, die ihnen mit der Hand ein Zeichen gab näher zu kommen. Die Kinder flüchteten erschreckt zu ihren Häusern und erzählten, was sie gesehen hatten. „Wie sollte euch denn die Muttergottes erschienen sein, mit so etwas spielt man nicht“ sagten ihre Familien.

Am nächsten Tag, ungefähr zur gleichen Zeit (gegen 17.30 Uhr) gingen die Kinder, aufgeregt und neugierig an die gleiche Stelle. Wie am Vortag erblickten die Kinder- wie sie bezeugen- erst ein starkes Licht und daraufhin die Muttergottes mit der sie dann beteten. Die Erscheinungen wiederholten sich täglich, und die Menschen der ganzen Welt begannen sich zu versammeln und zu beten.

Gleich nach Anfang der Erscheinungen begannen die Verfolgungen der Seher, ihrer Eltern und Verwandten, Gemeindemitglieder und Priester. Die Kinder wurden zu Polizeiverhören geführt sowie zu psychiatrischen Untersuchungen. Doch wurde insgesamt festgestellt, dass die Kinder gesund waren.

Der damalige Pfarrer von Medugorje, Pater Jozo Zovko, wurde 1 ½ Monate nach der ersten Erscheinung festgenommen und vom kommunistischen Gericht zu 3 ½ Jahren Haft verurteilt, weil er das Evangelium verkündete. Ein ähnliches Schicksal erlebten zwei weitere Priester. Es ist den Kommunisten nicht gelungen das Ereignis auszurotten. Die Seher sind nach der Begegnung mit der Muttergottes imstande gewesen, die größten Verfolgungen und Leiden zu ertragen. In Anbetracht der Erfahrung, die Muttergottes zu sehen, haben die Kinder es immer vorgezogen zu leiden, als das Ereignis zu leugnen oder vor der Verfolgung zu fliehen.

In Medugorje versammeln sich jährlich Millionen von Pilgern.

 

Medjugorje liegt in den Händen des Vatikans

Der Generalvikar der Erzdiözese von Sarajewo bestätigt, dass eine Vatikankommission und nicht mehr die Ortskirche die Entscheidungskompetenz über Medjugorje hat.

Die ortskirchliche Kompetenz über Medjugorje wurde dem damaligen Bischof Zanic bereits in den frühen 80er Jahren entzogen. Beteiligt an der Entscheidung waren der damalige Kardinal-Staatssekretär Casaroli, sowie der frühere Kardinal Josef Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI. 

 

Die Seherinnen und Seher:

Die Seher waren Kinder wie alle anderen Kinder ihrer Pfarrei. Nichts unterschied sie von den Gleichaltrigen. Sie gingen zur Schule und zur Hl Messe, halfen den Eltern bei der täglichen Arbeit im Haus und auf den Feldern, spielten mit ihren Freunden ganz gewöhnliche Kinderspiele.

Ivanka Ivankovic-Elez, geb. 1966. Sie hatte tägliche Erscheinungen bis zum 07.05.1985. An diesem Tag, als die Muttergottes ihr das zehnte Geheimnis anvertraut hatte, sagte sie ihr, das sie ihr während ihres ganzen Lebens einmal im Jahr erscheinen wird und zwar am Jahrestag der Erscheinungen, dem 24. Juni.

Mirjana Dragicevic-Soldo, geb. 1965. Sie hatte tägliche Erscheinungen bis zum

25. Dezember 1982. Damals sagte ihr die Muttergottes, dass sie ihr einmal im Jahr erscheinen wird – am 18. März. Seit dem 2. August 1987 – hört sie an jedem 2. des Monats die Stimme der Muttergottes und manchmal sieht sie die „Gospa“ auch und betet mit ihr für die Ungläubigen.

Vicka Ivankovic-Mijatovic, geb. 1964. Sie hat tägliche Erscheinungen.

Marija Pavlovic-Lunetti, geb. 1965. Sie hat tägliche Erscheinungen.

Durch sie gibt die Muttergottes an jedem 25. die Monatsbotschaft für die Pfarrei und die ganze Welt.

Ivan Dragicevic, geb. 1965. Er hat tägliche Erscheinungen.

Jakov Colo, geb. 1971. Er hatte tägliche Erscheinungen bis zum 12. September 1998. An diesem Tag hat ihm die Muttergottes das 10. Geheimnis anvertraut und ihm gesagt, das sie ihn einmal jährlich erscheinen wird, am Weihnachtstag, 25. Dezember.

 

Die Botschaften der Muttergottes:

Gleich nach der ersten Erscheinung hat die Muttergottes angefangen den Kindern Botschaften zu geben. Am dritten Tag sagte sie: „Friede, Friede, Friede und nur Friede. Zwischen Gott und den Menschen und unter den Menschen soll wieder Friede herrschen.“

Die Hauptbotschaften der Muttergottes sind: Friede, Glaube, Bekehrung, Gebet und Fasten. Zu den fünf Hauptbotschaften, den Allgemeinbotschaften, gibt die Muttergottes seit dem 1. März 1984 an jedem Donnerstag besondere Botschaften für die Pfarrei Medjugorje und die ganze Welt. Seit dem 25. Januar 1987 übergibt die Muttergottes ihre Botschaften am jedem 25. des Monats über die Seherin Marija Pavlovic-Lunetti. Die Botschaften, die allgemeinen, wie auch die besonderen, sind eine spezifische Schule der Muttergottes.

Die Pfarrkirche wurde am 19.01.1969 beendet und eingeweiht. Sie ist heute der Brenn- und Mittelpunkt des Gebetslebens der Pfarreimitglieder und der Pilger. Seit 1981 werden die Kirche und ihre Umgebung ständig umgestaltet. Die Hl. Messe und das Gebetsprogramm (Tages- und Abendprogramm) finden in der Kirche und im Sommer am Außenaltar statt. Auf dem Kirchvorplatz ist eine Statue der Königin des Friedens aus weißem Carrarischem Marmor aufgestellt (ein Werk des Bildhauers Dino Felici), sowie ein Brunnen mit Heilwasser. Auf der rechten Seite der Kirche ist ein Gebetsort mit einem Holzkreuz eingerichtet, an dem die Pilger Kerzen für ihre Anliegen anzünden können. Hinter der Kirche wurde zu Ostern 1998 eine Statue des Auferstandenen aufgestellt (ein Werk des Bildhauers Andrej Ajdic). Die Gläubigen haben täglich Gelegenheit zur Anbetung in der Kapelle der eucharistischen Anbetung, die sich südöstlich von der Kirche befindet.

 

Medjugorje ist ein Ort des Friedens und der Versöhnung. Aus diesem Grund wurden neben der Kirche auch 25 Beichtstühle errichtet, wo die Pilger täglich die Gelegenheit zur Beichte haben. Wir haben es selbst erlebt, dass diese 25 Beichtstühle nicht ausreichten. Bis zu 12 Priester zusätzlich gaben an der Kirchmauer auf zwei einfachen Stühlen im Freien die weitere Gelegenheit, an der Beichte teilzuhaben. Jeder Priester stellte eine Tafel auf den Boden, um anzuzeigen, in welcher Sprache die Menschen zu ihm kommen konnten. Das war alles sehr beeindruckend, niemals habe ich so viele Menschen beichten gesehen. Medjugorje gilt als der „größte Beichtstuhl“ der Welt.

      Die Pfarrei Medjugorje wird heute von Priestern, Mitgliedern der „Franziskaner-Provinz Herzegowina“ betreut. Bei der Arbeit mit den Pilgern helfen ihnen Priester aus der ganzen Welt, die die Pilgergruppen geistig betreuen. Unter den Pilgern sind auch viele Bischöfe. Ich habe in Medjugorje bei der Hl. Messe jedes mal mindestens 10 Priester am Altar gesehen. An verschiedenen Feiertagen nehmen an der Hl. Messe mehr als 300 Konzelebranten teil. 

 

3. Tag der Wallfahrt, Mittwoch, 15.10.2008

Um 6.30 Uhr ist ein Treffen mit der Seherin Vicka angesetzt. Wir müssen lange warten, sind auch sehr früh dort, sodass wir noch den Platz aussuchen können. Vicka kommt, wir sehen eine schmale Frau mit dunklem Haar, die sehr lebhaft ist und immer ein Lächeln auf dem Gesicht hat. Ihre Augen strahlen und sie bringt die Botschaften der Gottesmutter vor, die in Deutsch und Italienisch übersetzt werden. Aussagen der Seherin Vicka, notiert von Maria M., eine unserer Mitwallfahrerinnen. Sie hat die Aussagen in Stenografie mitgeschrieben und später in Langschrift ausgearbeitet.

„Die Hauptbotschaften der Gospa sind:

 Das Gebet (Rosenkranz mit dem Herzen beten)

 Eucharistie

 Heilige Schrift

 Bekehrung und Buße

 Fasten

 Friede im Herzen und in der Welt.

Das Fasten empfiehlt die Muttergottes am Mittwoch und am Freitag. Sie bittet uns um einen festen Glauben, den wir durch das Fasten erlangen können. Die Muttergottes ersucht uns, nicht nur jeden Tag zu beten, sondern mit dem Herzen zu beten und zu bitten, damit uns das Gebet zur Freude wird.

Wir sollen nicht nur bei Brot und Wasser fasten, sondern auch etwas abgeben, was uns am liebsten ist. Ihr sagt:“ Ich kann nicht fasten, mir wird schwindlig“, aber wenn ihr das Fasten aus Liebe zu mir und zu Jesus tut, gibt es keine Probleme.

 

Die Muttergottes ruft uns zur vollkommenen Bekehrung auf:“ Liebe Kinder, die ihr in Schwierigkeiten und Nöten seid, all ihr, die ihr meint, dass Jesus und ich entfernt von euch sind, nein, wir sind immer in eurer Nähe! Damit ihr das erkennt, öffnet eure Herzen! Die Muttergottes ersucht euch, dass ihr etwas abgebt, was euch am liebsten ist. Sie bittet uns, unsere Sünden abzugeben. „Und ich gebe euch meine Liebe“. Sie sagt das, damit wir die Liebe weitergeben können an unsere Umgebung, in unsere Familien hinein.

 

 So gibt sie uns ihre Liebe und ihren Segen wenn in unseren Familien und Gemeinschaften der Rosenkranz gebetet wird: Eltern mit ihren Kindern und Kinder mit ihren Eltern gegen Satan, denn Satan ist stark sagt die Muttergottes. Sie verstärkt dann unsere Gebete, sodass Satan uns nichts mehr antun kann. Um uns gegen Satan wehren zu können beten wir am besten mit dem Rosenkranz in der Hand, denn das vertreibt den Satan.

So empfiehlt die Muttergottes, immer ein geweihtes Zeichen bei uns zu tragen und die heilige Messe an die erste Stelle zu setzen, weil dies der wichtigste und heiligste Moment ist, denn Jesus kommt lebendig in unsere Herzen und wir nehmen ihn auf. So wünscht sich die Muttergottes, dass wir uns vorbereiten, damit wir Jesus in Liebe und Würde aufnehmen können.

Die Beichte sollte einmal im Monat oder häufiger, je nach Bedarf und wie sich der Mensch fühlt, abgelegt werden. Sie sagt, die Beichte sei nicht nur dazu da, um die Sünde abzugeben, sondern auch, um ein anderes Leben zu führen. Wir sollen uns verändern, neue Personen werden und uns vom Priester beraten lassen, damit er uns zeigt, wie wir vorwärts gehen können.

 

Die Gospa ist besonders besorgt um die Jugendlichen in der Welt. Sie sagt, sie befindet sich in einer sehr schwierigen Situation und dass wir ihnen nur helfen können mit unserer Liebe und mit unserem Herzensgebet.

„Liebe Jugendliche! Was euch die Welt anbietet, ist vergänglich! Könnt ihr sehen, wie Satan jeden Moment ausnützt, um unsere Familien zu zerstören?“

Die Gospa sagt:“ Jetzt ist die Zeit der großen Gnaden“.

 

Sie möchte, dass wir ihre Botschaften erneuern und dass wir sie leben, dass wir für den Frieden in der Welt beten. Aber sie bittet uns, zuerst für den Frieden in unserem eigenen Herzen zu beten. Wir sollen zusammen in der Familie und den Gemeinschaften beten. „Wenn ihr für den Frieden in der Welt betet, aber keinen Frieden in eurem Herzen habt, dann ist das Gebet wenig wert“.

Sie bittet uns, dass wir unsere Gebete für uns und die Welt verstärken, damit sie uns noch mehr helfen kann. Wir sollen jeden Tag die Bibel in die Hand nehmen, daraus lesen und danach leben.

Auch betont sie, dass wir für unsere Bischöfe, für unseren Papst und für die Priester auf besondere Weise beten. Was die Gospa immer wiederholt, ist die Sorge um die Jugendlichen und die Familien. Sie befinden sich in einer sehr schwierigen Situation. Wir sollen den Jugendlichen und den Familien mit unseren Gebeten in ihren Anliegen helfen. Und heute Abend, wenn die Muttergottes zu Vicka kommt, können wir ihr alle Wünsche und Anliegen vortragen in der Zeit der Erscheinung“.

 

Danach gibt es Frühstück im Hotel mit Kaffee, hellem und dunklem Brot. Dazu gibt es Butter, Marmelade, Honig, Aufschnitt, Käse, Spiegelei und Rührei. Alle Getränke wie Wasser, Rotwein, Orangensaft und Grappa sind kostenlos. Also ein sehr gutes Frühstück.

 

Als nächstes wollen wir den Erscheinungsberg in Medjugorje besteigen, der auch „ Podbrdo“ genannt wird. So wird gewöhnlich der Ort genannt, an dem die Muttergottes den Sehern zuerst erschienen ist. Er liegt auf dem Berg „Crnica“, einige hundert Meter über dem zum Dorf Bijakovici gehörenden Weiler „Podbrdo“, nach dem auch der ganze Abhang des Berges seinen Namen hat. Seitdem versammeln sich hier die Pilger, um zu beten. Zu jeder Tageszeit kann man Pilgergruppen begegnen, die zum Ort der Erscheinung aufsteigen. An dieser Stelle wurde eine Statue der „Königin des Friedens“ aufgestellt, identisch mit derjenigen, die sich vor der Pfarrkirche befindet. Die Statue ist ein Geschenk koreanischer Pilger.

Der steinerne Abhang ist mit niedrigem Gestrüpp bewachsen, meistens mit Stechdorn und zwischen den Steinen wächst ein wenig Gras, Salbei usw. Von den Häusern führt ein steiler Fußweg hinauf, ein felsiger Hirtenpfad, den Millionen von Pilgern, die den Erscheinungsort besucht haben, etwas verbreitert und ausgetreten haben, so dass er von weither sichtbar ist.

Entlang des Aufstiegsweges zum Erscheinungsberg und zum Kreuzberg wurden 1989 insgesamt 15 Bronzereliefs, die die 15 Mysterien des Freudenreichen, des Schmerzhaften und des Glorreichen Rosenkranzes darstellen, aufgestellt. (Werke des Prof. Carmelo Puzzolo aus Florenz)

Am Fuß des Erscheinungsberges (Podbrdo) befindet sich das „Blaue Kreuz“. An diesem Ort versammeln sich seit 1982 die Gebetsgruppen des Sehers Ivan Dragicevic. An jedem Montag, Mittwoch und Freitag trifft sich hier die Gebetsgruppe zum Beten. Dieses Kreuz war u.a. auch eine der Erscheinungsstellen, als die Seher während des Krieges von den Kommunisten daran gehindert wurden auf den Berg zu steigen. Die Muttergottes erschien den Kindern dort, es wurde ein Holzkreuz aufstellt und in blauer Farbe angestrichen, weil es die Farbe der Muttergottes ist und zu der Zeit auch keine andere Farbe vorhanden war. Mittlerweile stehen dort, nur einige Meter entfernt, zwei blaue Kreuze und etwas oberhalb der blauen Kreuze eine kleinere Statue der Muttergottes. Auch davor knien die Pilger und beten. 

Der Aufstieg ist anstrengend, aber gut zu bewältigen und wir kehren nachdenklich in unsere Pension zum Mittagessen zurück.

 

Mittagessen in unserer Pension Aurora.

Es besteht aus einer Gemüsesuppe, die täglich in unterschiedlicher Form als eine Art Vorspeise gereicht wird. Salzkartoffen mit Mangold und Bratfisch, grüner Salat und Tomaten wird dazu gereicht. Da Romy und ich keine Fischesser sind, können unsere vier Portionen Fisch am Tisch zusätzlich verteilt werden. Außerdem ist es in der Pension üblich, dass vielfach nachgereicht wird. Nach einer kleinen Mittagspause fahren wir mit dem Bus zum ersten Mal in den Ort und dort zuerst zu dem deutschen Laden „Tiberias“. Danach können wir zu Fuß den Weg zur Kirche und zur Post erkunden, vorbei an vielen kleinen Läden mit Andenken. Diese Andenkenläden haben sich in Medjugorje vielfach verbreitet, vor fünf Jahren gab es dort nur sehr wenige.

17.00 Uhr Rosenkranzgebet teils in, teils außerhalb der Kirche.

17.40 Uhr Stille, Zeit der täglichen Erscheinung. Hier herrscht dann Totenstille vor. Es erklingt aus der Kirche eine ganz leise Melodie. 

18.00 Uhr bis 20.30 Uhr Internationale Messe. Wir sitzen dann draußen auf Bänken, die Sprache ist kroatisch (Hrvatski). Das Wetter sehr gut, warm und über den Tag hinaus zwischen 24 und 27 Grad.

 

Da wir Halbpension in unserer Pension gebucht haben, hat sich bei uns natürlich ein Hungergefühl entwickelt und auf einen Hinweis hin, bestellen wir bei „NN“ eine mittlere Pizza. Na ja, da bekommen wir dann für unsere Verhältnisse eine sehr große Pizza, die wir kaum bewältigen können. Beim nächsten Mal wollen wir dann eine Minipizza bestellen, die dann sicherlich die Größe einer normalen Pizza wie in Deutschland hat. 

„Hvala la posjeti“.

Vielen Dank für Ihr Kommen.

 

4. Tag, Donnerstag, 16.10.2008

Abfahrt zu einem Besuch bei Pater Jozo Zovko in Siroki Brijeg (Bosnien-Herzegowina).

Unterwegs, noch in Medjugorje, sitzen Männer aus Kroatien und Serbien am Wegesrand mit ihren Werkzeugen (z.B. einer Bandsäge) und warten auf Arbeit. Sie warten, dass jemand kommt und ihnen Arbeit anbietet. Das scheint so eine Art Arbeitsmarkt zu sein.

In Medjugorje und Umgebung wird Wein angebaut und früher auch Tabak. Davon lebte die Bevölkerung, Gemüse wurde für den Eigenbedarf gepflanzt. Das Wort Medjugorje heißt „Zwischen den Bergen“.

Während des jugoslawischen Krieges wurde von den Bergen in die Täler geschossen, sodass die Menschen dem hilflos ausgeliefert waren. Die Angreifer wussten, wenn sie ins Tal kommen würden, würde es für sie wohl keine Möglichkeit mehr geben, dort jemals wieder heraus zu kommen.

Mehr als 27 Jahre sind nach der ersten Erscheinung vergangen, viele Dinge haben sich in Medjugorje verändert, nur der Pfad, der auf den Erscheinungsberg führt, ist derselbe geblieben, wie eh und je.

 

Wer ist Pater Jozo? (Quelle:“ Hier Deine Mutter“, von Pater Jozo Zovko)

Pater Jozo ist ein kroatischer Franziskaner, der dem Orden der „Minderen Brüder“ angehört und den Ereignissen von Medjugorje verbunden ist. Er wurde in Uzariçi, einem Land in der Herzegowina in einer Familie von 10 Kindern geboren. Er studierte in Sarajewo, Ljubljana und in Graz (Österreich). Schon als junger Geistlicher hat er durch seine Frömmigkeit, seine persönliche Ausstrahlung und seinen tiefen Glauben die Menschen in schwerer Zeit getröstet und ihnen Gott nahe gebracht. Das war den atheistischen Machthabern ein Dorn im Auge und man machte ihm das Leben schwer. 1980 glaubte man, ihn endgültig kalt gestellt zu haben. Er wurde in ein verlorenes, unbekanntes Dorf „zwischen den Bergen“, kroatisch Medjugorje genannt, abgeschoben. Er wurde dennoch dort sehr aktiv, gründete Gebetsgruppen mit Jugendlichen, die später eine große Rolle spielen sollten.                

 

Er ist ein Mensch voller Energie und tiefer Spiritualität und Mystik. Seine Fürbitten sind sehr charismatisch ausgeführt. 

Er sagt keine unnötigen Worte, ganz natürlich erhebt er sein Gebet zu Gott. Man nennt ihn auch „den berühmtesten Pfarrer der Welt“, denn er war Pfarrer in Medjugorje, als die Erscheinungen begannen. Ihm wurde eingegeben: “ Beschütze die Kinder“. Kurze Zeit darauf kamen die Seherkinder zu ihm und flehten: „Pater, beschütze uns.“ Später, 1992, während des Besuches bei Johannes Paul II. drückte ihm der Heilige Vater fest die Hand und sagte: „Beschütze Medjugorje“. „Heute höre ich die Stimme, die sagt: „Beschütze die Familien“ sagt Pater Jozo.

Er wurde von den Kommunisten ins Gefängnis gesteckt und nach der Befreiung fällt ihm die schmerzhafte Trennung von Medjugorje bis zum heutigen Tage schwer.

In seinem Vortrag bezieht er sich immer auf die Heiligen Schriften und auf die Seher. Er verhüllt, was er selbst gesehen und gehört hat, aber es ist in dem Moment, wenn er von seiner mystischen Erfahrung spricht, nicht zu erraten. Dies verhüllt er durch intensive Rührung, die zum Ausdruck kommt durch Tränen, die seine Augen verschleiern und die seine Stimme schwächer werden lässt. Immer wieder erwähnt er Teile der Botschaften oder lässt ganze Botschaften einfließen, Botschaften, die er wohl über die Jahre zu seiner zweiten Natur hat werden lassen.

Pater Jozo wurde am 17.08.1981 (wenige Zeit nach der ersten Erscheinung am 24.06.1981) verhaftet. Das Motiv? Der Hass und die Eifersucht der Kommunisten auf den katholischen Glauben haben eine gnadenlose Verfolgung ausgelöst. Man konnte dem neuen christlichen Frühling nicht tatenlos gegenüber stehen. Pater Jozo beugte sich niemals dem Druck der Polizei, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Hl. Messe abzuschaffen. Er wurde zu 3 ½ Jahren Haft am 22.10.1981 verurteilt. Verhöre und Anklagen durch die kommunistischen Machthaber, Folter und Gefängnis mit Dunkelhaft und Isolierung folgten. Im Gefängnis war es ihm verboten, die Eucharistie zu feiern, die Bibel zu besitzen und er durfte weder Briefe noch Besuche empfangen. Auf Grund dieser absoluten Isolierung dachten alle, dass er tot sei. Aber die Seher erhielten die Botschaft von der Jungfrau Maria: „Pater Jozo lebt, ich kümmere mich um ihn“. Er erduldete Misshandlungen und Folterungen, aber er nannte keine Namen seiner Peiniger. Er begnügt sich damit, die Augen zu schließen und traurig zu lächeln. Er verbüßte schließlich 18 Monate Haft.

Ein kleines Mädchen bat ihn einmal, ob es eine Frage stellen dürfe. Er beugte sich über sie und sagte: „Natürlich“. „Als sie so einsam und verlassen im Gefängnis waren, hat die Gospa sie damals besucht?“ Man spürte, wie Pater Jozo zögerte, tief Luft holte und dann sehr ernst antwortete:“ Ja, mein Kind, Sie hat mich besucht“. 

 

Allein vor dem Hindergrund der Charakterstärke eines der Gottesmutter total ergebenen Priesters, versteht man die Worte des Papstes Johannes Paul II., die er einmal gegenüber Frau Jozo Zovko in Rom geäußert hat: „Beschützen Sie Medjugorje“ Er schenkte Fra (Pater) Jozo seine ganze Aufmerksamkeit, segnete ihn und sprach:“ Ich weiß, ich weiß, Medjugorje. Beschützen Sie Medjugorje. Ich bin mit Ihnen und segne Sie. Grüßen Sie jeden einzelnen in meinem Namen. Ich segne jeden einzelnen. Ich kenne ihre Leiden.“ Schon zuvor hatte die Jungfrau zu Pater Jozo gesagt:“ Beschütze die Kinder“

Er gesteht, dass er sich gegenüber Medjugorje schuldig fühlt, da er nicht sofort geglaubt hat. Er sagt: " Es war nicht leicht, zu glauben"

Es kamen immer mehr Menschen auf den Berg, sie waren bereit die Botschaften der Muttergottes anzunehmen. Danach kamen die Kommunisten mit der Polizei auf den Berg mit Hunden und bewaffneten Soldaten. Die Jungfrau wiederholte ständig: “ Habt keine Angst.“

Eines Tages verhafteten sie die Seher und führten sie in eine Klinik; zwölf Ärzte untersuchten die Kinder einen ganzen Tag lang, gemeinsam und auch einzeln. Sie befanden die Kinder für gesund und normal. Sie wurden dazu aufgefordert zu schweigen:“ Ihr müsst schweigen. Ihr seid Lügner und eure einzige Aufgabe ist es, die kommunistische Regierung zu zerstören.“ Aber der kleine Jakov, noch keine 9 Jahre alt, widersprach klar und deutlich: “Nein, wir lügen nicht. Wir sagen, was wir sehen. Keiner kann uns das verbieten.“ Als man ihnen drohte, ihre Geschwister und Eltern ins Gefängnis zu stecken erwiderte Jakov: „Also gut, einverstanden. Ich bin bereit, mein Leben für die Jungfrau zu opfern.“

Die Jungfrau hatte gesagt: „ Habt keine Angst, macht nur, was ich euch sage.“

 

Millionen von Pilgern und Neugierige kamen nach Medjugorje, um die Seher zu schauen, um ein außergewöhnliches Zeichen in der Sonne zu sehen, im Licht, im Kreuze des „Krizevac“, des Kreuzberges.

Das Kreuz auf dem Kreuzberg wurde 1933 von der Kirchengemeinde erbaut, im Gedenken an den Tod Christi, dem Geburtstag der Auferstehung. Manchmal sah man das Kreuz nicht mehr, aber man sah die Jungfrau oder ein großes Licht. Viele haben dort auf dem höchsten Gipfel viele Gnaden erhalten.

Der Bischof von Mostar kam nach Medjugorje, sprach mit den Sehern, prüfte alles und sagte zu Pater Jozo:“ Ich bin überzeugt. Du musst es auch sein, die Kinder sagen die Wahrheit.“ Der Bischof kam fünfzehn mal und bestätigte:“ Die Seher lügen nicht, sie sagen was sie sehen und hören. Wir müssen den Botschaften der Jungfrau folgen und danach leben.“

 

Welche Botschaften sind es?

·        Die Jungfrau hatte gesagt: „ Ich bin die Königin des Friedens! Fangt an und betet.“

      ·        „Liebe Kinder,

heute lade ich euch ein, euch für meinen Auftrag zu entscheiden und dafür zu beten. Kinder, ich lade jeden von euch ein, meinen Plan durch diese Gemeinde zu verwirklichen. Jetzt auf eine besondere Weise, lade ich euch ein, liebe Kinder, euch für den Weg der Heiligkeit zu entscheiden. Nur auf diese Weise seid ihr mir ganz nahe. Ich liebe euch, und ich möchte jeden von euch mit mir in das Paradies nehmen. Aber wenn ihr nicht betet und meine Botschaften, die ich euch gebe, nicht bescheiden und gehorsam befolgt, kann ich euch nicht helfen. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.

·        Am Anfang der Erscheinungen  sagte die Jungfrau zu den Sehern:

„ Ihr seid wichtig. Ich habe euch ausgesucht. Ich brauche euch.“

„Betet mit dem Herzen.“ „Betet jeden Tag den Rosenkranz.“ „Wenn ihr betet, betet vor dem Kreuz. Betet gemeinsam vor dem Kreuz.“ „ Ihr könnt Kriege durch das Gebet beenden, aber ihr müsst beten wie Jesus betete, um die Versöhnung zu erlangen.“

„Baut eine Kapelle für die ewige Anbetung des Allerheiligsten“

·        „Liebe Kinder, ich brauche euch! Satan ist stark, viele sind seiner überzeugenden Stimme gefolgt und haben ihren Weg verloren. Ich lade euch ein zum Gebet. Das Gebet kann Kriege vermeiden, mit dem Gebet könnt ihr den Nächsten bekehren.“

·        Pater Jozo sagt, dass die Jungfrau oft von der Eucharistie gesprochen hat und sich auf unsere Generation bezog. „Ich kann die Tränen nicht vergessen, die sie weinte, als sie zum ersten Mal von der Eucharistie erzählte und zu ihm und den Kindern sagte:„Liebe Kinder, wie ist es möglich, dass ihr die Eucharistie nicht leben könnt?.....Wenn ihr die Eucharistie nicht lebt, kann ich euch nicht helfen.“

·        „Wenn ihr für den Frieden betet, stellt euch vor das Kreuz, schaut das Kreuz an. Betet vor der Eucharistie, betet die Eucharistie an. Haltet Andacht vor dem Kreuz, betet vor dem Kreuz.“

·        „Liebe Kinder, ich bin eure Mutter und liebe euch alle. Wenn ihr wüsstet, wie sehr ich euch liebe, würdet ihr vor Freude weinen.“

·        „ Liebe Kinder, ich komme zu euch als Mutter, die euch zeigt, wie sehr Gott, euer Vater, euch liebt!“

·        „Liebe Kinder! Mein Ruf, dass ihr die Botschaften lebt, die ich euch gebe, ergeht täglich, besonders weil ich euch, meine lieben Kinder, näher zum Herzen Jesu führen möchte. Deshalb, meine lieben Kinder, rufe ich euch heute zur Weihe an meinen lieben Sohn auf, damit jedes eurer Herzen ihm gehöre.

·        „Und dann rufe ich euch zur Weihe an mein „Unbeflecktes Herz“ auf. Ich wünsche, dass ihr euch persönlich, als Familie und als Pfarre weiht, damit alles durch meine Hände Gott gehört.“

·        „Liebe Kinder, betet, damit ihr die Größe dieser Botschaft, die ich euch gebe, versteht. Ich wünsche nichts für mich, sondern alles für die Rettung eurer Seelen. Der Satan ist stark; deshalb, meine lieben Kinder, bindet euch durch beharrliches Gebet an mein mütterliches Herz. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

·        „Liebe Kinder, ich lade euch zu einer persönlichen Bekehrung ein. Diese Zeit gehört euch! Ohne euch kann Jesus seine Pläne nicht verwirklichen. Liebe Kinder, durch das Gebet werdet ihr jeden Tag wachsen und euch somit Gott nähern.“

·        In der Botschaft vom März 1994 sagte die Jungfrau Maria

      “ Die Welt hungert nach der Liebe Gottes.“

·        Eines Tages erschien die Jungfrau Maria weinend. Sie war traurig, sie war sehr traurig. Sie sagte:“ Liebe Kinder, ihr habt das Wort Gottes verloren. Ihr habt die Bibel vergessen…..Findet in euren Familien die Bibel wieder.“

·        „Habt ein waches Bewusstsein.“

·        „Nur ich kann euch den Frieden geben, einen Frieden, den die Welt nicht geben kann.

·        „Schließt Frieden mit meinem Sohn, wenn Ihr Frieden in eurer Zeit finden wollt“.

·        „Frieden, Frieden, Frieden und nur Frieden! Der Friede muss herrschen zwischen Gott und den Menschen“.

·        „ Meine lieben Engel, habt keine Angst. Ich werde immer mit euch sein. Ich werde Euch beschützen“

·        „ Ich bin die Selige Jungfrau Maria. Ich bin hierher gekommen, denn die Menschheit ist fern von Gott, sie ist eingeschlafen, sie muss zu Gott zurückkehren“. (Erste „offizielle Botschaft“ am dritten Tag.)

·        „Heute lade ich euch zur Umkehr ein. Das ist die wichtigste Botschaft, die ich euch hier gegeben habe. Meine lieben Kinder, ich wünsche, dass jeder von euch zum Träger meiner Botschaften werde. Meine lieben Kinder, ich lade euch ein, ich liebe euch und bitte euch auf besondere Weise: Bekehrt euch! ….Priester, betet alle den Rosenkranz!“

 

 Die Jungfrau ist sehr oft auf dem „Krizevac“, dem Kreuzberg erschienen, auf dem Berg, wo 1933 ein großes Kreuz errichtet wurde. Von Anfang an ist sie sehr oft neben dem Kreuz, mit dem Kreuz und am Fuße des Kreuzes erschienen.

 

            Auf Pater Jozo Jovko, der sich den Botschaften der Gospa bedingungslos verpflichtet wusste, kamen neue Herausforderungen zu.

Für Kinder, die elternlos oder heimatlos nach dem schrecklichen Heimatkrieg waren, organisierte er Soforthilfe, rief ein Mädchenwaisenhaus ins Leben und ein Zentrum für Kinder mit Entwicklungsstörungen. 

1995 ging der sinnlose und brutale Krieg dort zu Ende, keinesfalls zu Ende ging der Zustrom von Menschen aus aller Welt, die Pater Jozo Zovko in Siroki Brijeg aufsuchen. Sie kommen, sie schauen nicht auf die Uhr, nicht auf das Wetter. Sie kommen als Pilger und hungern nach Orientierung, nach Licht in ihrer Seele. Dieses Licht anzuzünden, darin sieht Pater Jozo die Erfüllung seines Priestertums.  

 

Besuch in Mostar

Noch vor fünf Jahren, so die damaligen Pilger aus unserer Gruppe, sei Mostar voller zerschossener Gebäude gewesen. Heute sehen wir viele Neubauten, Villen, Hochhäuser. Es herrscht hier eine ganz enorme, kaum fassbare Bautätigkeit vor. An einigen Stellen der Stadt sind ganz bewusst die durch den Krieg angeschossenen oder auch zerschossenen Häuser stehen gelassen worden. Nach Mostar hin fahren wir wieder über Serpentinen die hohen Berge hinauf, wieder herunter und hatten einen wunderschönen Blick auf die Stadt Mostar, die ebenfalls zwischen und an den Bergen hinauf gebaut ist. Die Häuser hell, die Stadt zeigt ein mediterranes Flair.Wir besuchen zuerst die Altstadt von Mostar mit der Goldschmiedestraße im moslemischen Viertel. 

 

Aus dem Inneren der Gebirge kommend, schneidet der Fluß "Neretva" wild, rasch und schnell an manchen Stellen bis zu 1000m tiefe Schluchten, um später, in der Nähe der Adria wesentlich stiller, breiter und langsamer dem mediterranem Klima den Weg zu bahnen.

Etwa auf halbem Weg von den Gebirgen bis zum Meer, im Tal der Berge Velez und Prenj befindet sich die Stadt Mostar. Der Hauch von Mittelmeer hat Mostar und der Herzegowina außer dem milden Klima und einem zauberhaften Licht, auch viele Mittelmeerpflanzen und Südfrüchte geschenkt. Hier wachsen die Mandarinen (in Metkoviç), Granatäpfel usw.

 

Mostar ist über 500 Jahre alt, die Stadt wurde 1468 von den Türken besetzt. Da sie die Neretva als natürliche Grenze zwischen dem Norden und dem Süden und die Brücke als eine Art „Verbindung“ zwischen Ost- und Westherzegowina begriffen, haben sie im Jahr 1566 den Bau der neuen Brücke begonnen, die 1577 vollendet und vom Baumeister Hajrudin gebaut wurde.

Die Stadt Mostar erlebte ihre Goldära im 16. Jahrhundert, damals entstanden großartige Bauwerke. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die türkische Macht geschwächt. 1876 fiel Bosnien und die Herzegowina an das Österreichisch-Ungarische Reich.

Mostar nimmt allmählich das Gesicht einer europäischen Stadt an, behält jedoch das östliche Flair im alten Stadtkern und in dem türkischen Stadtviertel bis heute.

Der erste Weltkrieg brachte das Ende der österreichisch-ungarischen Regierung und setzte das Leben unter der Obhut des Königreichs von Serben, Kroaten und Slowenen und später im Königreich Jugoslawien fort. Mostar liegt in einem engen Tal zwischen Bergen von denen manche die Stadt um tausend und mehr Meter überragen, am Fluss Neretva, der hier einen der schönsten Canyons von Europa bildet. Mit ihrem grünblauen Wasser teilt die Neretva die Stadt in zwei Teile, um sie mit den beiden Brücken, der Alten Brücke (Stari Most) und der Neuen Brücke, wieder zu vereinen. Nach den Brückenwächtern (mostari) wurde diese Stadt benannt, sie bewachten von zwei Türmen aus die Brücke. Mostar ist und war auch die Stadt der zahlreichen Moscheen.

Der Krieg 1991-1995, welcher im ehemaligen Jugoslawien entbrannte, dehnte sich in den nächsten Jahren auf Bosnien und der Herzegowina aus und Mostar – die Hauptstadt der Herzegowina – bezahlte wegen der geostrategischen Lage teuer. Alle Brücken wurden zerstört, einschließlich der „Alten Brücke“ eine Schönheit aus hellem Stein. Der Stadtkern wurde vollständig verwüstet. Viele Einwohner verließen Mostar und suchten Schutz in europäischen Ländern.

Die steinerne Bogenbrücke – die „Alte Brücke“ - ist das bekannteste Kennzeichen von Mostar. Der besondere Reiz der alten Brücke geht von zwei Türmen am rechten und linken Neretvaufer aus. Diese Brücke führt halbmondförmig über die Neretva und ist, wie wir sie erleben durften, wieder vollständig aus hellem Gestein renoviert worden.

 

Im Sommer 2004 wurde dank der Hilfe der restlichen Welt die neue „Alte Brücke“ wieder eröffnet. Der alte Stadtkern mit der „Alten Brücke“ wurde 2005 unter dem Schutz der UNESCO gestellt.

                            „Kujundziluk“heißt der Teil der Altstadt durch die wir gingen und Kleinigkeiten einkauften. Hier waren einst die Goldschmiedehandwerker, Kürschner, Seidenweber usw. tätig. Wenn man durch die Gassen von Kujundziluk spaziert stellt man sich die lebhafte Stimmung vor, die einst hier herrschte und die heute auch noch alle Besucher anzieht. Heute befinden sich hier die meisten Souvenirläden, Gaststätten und kleine Ateliers. Hier befindet sich auch die “Karadozbeg“ Moschee, die Zentralmoschee von Mostar und der Herzegowina. Sie wurde 1557 errichtet von Mehmet Karadoz.. Wir sehen eine große hellgraue Moschee mit einer Kuppel und einem hohen, schlanken Turm. Nach der Zerstörung im letzten Krieg wurde sie wieder aufgebaut. Wir hören den Muezzin zum Gebet rufen. 

 

Nach dem Besuch der Altstadt besichtigen wir die neu erbaute römisch katholische Kathedrale, einst 1866 erbaut, wurde sie im Krieg 1991-95 bis auf die Grundmauern zerstört. Hier und auf dem Weg in die Altstadt sind viele Bettlerfrauen mit Kindern zu finden, teils mit einem Säugling ca. 2-3 Wochen alt an der Brust, die uns mit ihren dunklen, flehenden Augen bittend anschauen und um Geld betteln.

„Bitte Madame 1,--€“. Ein hübsches kleines Mädchen mit dunkler Haut, schwarzen Haaren und ganz dunklen, aber schon bittenden Augen, (schätzungsweise 2 Jahre alt), stand ebenfalls in der Nähe der Mutter bettelnd auf dem Gehweg. Sie hielt schon flehend die kleine Hand ausgestreckt. Dennoch fällt es schwer, diesen bittenden Augen und Worten nicht immer nachzugeben. In den Pfarrbüros erhalten diese Frauen auf Anfrage die benötigten Lebensmittel und Kleidung. Größere Jungs sind schon sehr aufdringlich mit ihrer Art zu betteln. Die Männer sitzen vor den Cafés, trinken ihren Kaffee oder spielen Brettspiele.

 

Neben der Kathedrale befindet sich das Franziskaner Kloster mit einer reichlichen Bibliothek. Das Gebäude wurde 1992 bis auf die Grundmauern zerstört und 1996 wieder aufgebaut. Wir sehen eine ganz aus Beton errichtete Kirche, noch grau und unbemalt und noch im Bau. Die Kirchenbänke wurden aus Deutschland gespendet und die neue Orgel, die für Medjugorje gedacht, aber dort zu groß war, gerne als Geschenk angenommen. 

Ein Pater führt uns und berichtet, dass die Franziskaner seit 800 Jahren in Mostar gewesen seien, davon 700 Jahre als einzige Seelsorger. Die Türken herrschten hier 400 Jahre, sie zerstörten die Klöster und Kirchen. Die Patres wurden gefoltert und vertrieben, kamen zurück und unterrichteten die Gläubigen auf den umliegenden Hügeln. Sie kamen in Zivil. Wenn man die Gläubigen fragte, wer das sei, haben sie geantwortet: „ Das sind unsere Onkel“. Bis auf den heutigen Tag heißen die Patres im Sprachgebrauch „Onkel“.Viele junge Leute kamen um Priester zu werden, sie studierten im Ausland, weil es hier nicht möglich war und sie kamen zurück. Der Pater  nannte das „Gottesfügung“ und berichtete, dass der Krieg der 90er Jahre schon 10 Jahre vorher durch die Großmächte USA, Russland und England vorbereitet worden sei. Deutschland sei nicht an der Vorbereitung beteiligt gewesen, im Gegenteil, die Deutschen hätten hier vielen Menschen geholfen.

Im Krieg wurden Waffen mit abgeschwächtem Uran abgeschossen und daher sterben auch heute noch viele ausländische Soldaten und Einwohner an Krebs. Die Katholiken, Moslems und Orthodoxen wurden während des Krieges aufeinander gehetzt.

 

Warum nun das weiße Kreuz auf dem Berg bei Mostar?

 

Warum nun der hohe Turm der Basilika?

 

Es wurden und werden hier  zu viele Moscheen gebaut. Die Kommunisten haben um die Basilika ganz bewusst hohe Gebäude erstellt, damit man die Kirche und den Glauben nicht sieht. Hier entstand nun ein Glaubenstrotz und somit wurde die Basilika mit Hilfe der Kirche und ihren Förderern neu aufgebaut.  

 

Der Turm der Kathedrale wurde ganz bewusst zu enormer Höhe gebaut, um zu zeigen, dass hier Christen leben. Dieser Turm, so wie wir ihn gesehen haben, überragt die hohen Gebäude in der Umgebung um ein vielfaches und man sieht ihn von den Bergen schon aus weiter Entfernung. Das Abendmahlfenster wurde von einem russischen orthodoxen Christen gestiftet.

Die Pfarrei hat in diesem Jahr 2008 ca. 213 Firmlinge, 280 Trauungen und sonntags fünf Messen in kroatischer Sprache. Hier lebt der Glaube.Z.Zt. leben hier.16.000 Arbeitslose und die Durchschnittsrente beträgt 120,--€. 

 

5. Tag,Freitag, 17.10.2008

Besteigung des Kreuzberges

Wie gewohnt, findet um 9.00 Uhr die deutsche Messe statt.

Geplant ist um 10.00 Uhr eine Tour auf den Kreuzberg bei Medjugorje. Wer ihn besteigen möchte wird mit dem Bus zum Fuß des Berges hingefahren, aufsteigen muss man ihn schon selber. Der Berg hat einen Anstieg von 450 m, Gesamthöhe ca. 600 m. Dieses Kreuz ist von der Kirche aus oben auf dem „Krizevac“, dem Kreuzberg, deutlich zu sehen.

Von hier unten sieht man sehr gut den Kreuzberg mit dem weißen Kreuz. In der Nähe des Kreuzweges steht eine Betonstatue des gekreuzigten Christus. Sie ist (lt. Maria  ganz aus Beton gegossen).

Von unserer Papenburger Gruppe steigen Lu, Herma und Ot auf den Kreuzberg. Wir machen Sorge um Ots Rücken. Wir treffen zufällig am Kerzenstand einen netten Mann aus Düsseldorf, der jeden Sommer hier beim Malteser Hilfsdienst Dienst tut. Er berät uns in unseren Sorgen um Ot. Er rät davon ab, dass Ot auf den Berg steigt. Aber Ot war ja schon weg. Auch Romys Bein macht uns mehr und mehr Kummer. Alle kommen wohlbehalten wieder vom Berg herunter und sind guter Dinge.  

 

Krizevac- Kreuzberg

Etwa einen Kilometer Luftlinie von der Kirche in Medjugorje entfernt erhebt sich der Berg Krizevac (Kreuzberg), der mit dem Erscheinungsberg „Crinica“ einen Winkel bildet. Dieser Berg hieß bis zum Jahr 1934 Sipovac. Auf Vorschlag des Pfarrers von Medjugorje, Pater Bernadin Smiljan, nannte ihn das Volk fortan Krizevac. Damals wurde nämlich auf seiner 520 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Spitze, von der man einen herrlichen Blick auf die Gegend von Ljubinski hat, durch den Pfarrer und die Einwohner ein 8,56 Meter hohes Kreuz aus Beton errichtet, das „Jesus Christus“ zum Zeichen der Menschen ihres Glaubens, ihrer Hoffnung und ihrer Liebe gewidmet war. Es wurde errichtet zum 1900 Gedenktag der Passion Christi, wie man in der Chronik der Pfarrei lesen kann. Die Zufuhr der Baumaterialien war mit großen Schwierigkeiten verbunden. All das überwanden die Gemeindemitglieder von Medjugorje, alle wetteiferten darin, soviel wie möglich Mörtel, Wasser, Zement, Eisenschienen, Holz und Sand auf ihrem Rücken nach oben zu bringen. Das Holzkreuz enthält eine Reliquie, ein Stückchen vom Kreuze Christi, das eigens aus diesem Anlass aus Rom erworben worden war. Vollendet wurde es am 15. März 1934, am nächsten Tag eingesegnet und dort eine Messe gehalten.

Später wurde es Brauch, zu Füßen des Kreuzes jeden ersten Sonntag nach Mariä Geburt (8. September) eine Messe zu Ehren der Aufrichtung des Kreuzes zu lesen. Was die Verehrung der Pilger für dieses Kreuz betrifft, kann sich kein anderes Kreuz der Welt mit ihm messen.

Obzwar zu dem Kreuz ein noch steilerer, schwierigerer und längerer Weg führt als auf den Berg der Erscheinung (Podbrdo) gehen doch die Pilger hinauf zum Kreuz.

Krizevac zieht so viele Pilger weder wegen seiner Naturschönheiten an, noch wegen der Berühmtheit des Kreuzes selbst, sondern deshalb, weil viele Menschen behaupten, sie hätten nach den ersten Erscheinungen der Mutter Gottes in Medjugorje an dem Kreuz verschiedene Licht- und andere Zeichen gesehen. Sie haben sie mit den Erscheinungen der Muttergottes und ihrer Botschaft in Verbindung gebracht.

Indem die Pilger sich auf den schweren, fast unmöglichen Weg zum Kreuze machten, verrichteten sie unterwegs auch die Andacht des Kreuzweges. Daher stehen auf dem Weg zum Berg Krizevac 14 Stationen des Kreuzweges, einfache Holzkreuze.

1988 wurden neben diesen Stationen Bronzereliefs gestellt. Sie sind Werke des italienischen Bildhauers Carmelo Puzzolo. Eine Besonderheit dieser Stationen ist, dass auf jedem Relief auch die Madonna dargestellt ist. Im Sommer 1988 wurden Arbeiten zur Befestigung des Postamentes unter dem Kreuz durchgeführt. Man musste auf die Spitze des Berges einige Tonnen Zement, Mörtel, Wasser, Sand und anderes Material bringen. Die Pilger und die Einheimischen übernahmen diese Arbeiten und trugen auf dem „Kreuzweg“ so „nebenbei“ noch 5 bis 7 Kilo Material in Säcken und Gefäßen bergaufwärts. 

 

6. Wallfahrtstag, Samstag 18.10.2008

Besuch der Gemeinschaft Cenacolo

Unser Bus muss heute nach den deutschen Gesetzen einen Ruhetag einlegen, also müssen wir uns ohne ihn behelfen. Es wird aber eine Fahrgelegenheit durch den Leiter der bisherigen Pension gestellt. Es ist ein 8-er Kleinbus und er fährt uns in 3 Etappen zum „Cenacolo“ oben in den Bergen von Medjugorje.

Was ist nun die Gemeinschaft „Cenacolo“?

Die katholische Ordensschwester Elvira, die in Italien zahlreiche Gemeinschaften zur Heilung und Rehabilitierung von Drogensüchtigen gegründet hat, kam 1985 mit einer Pilgergruppe nach Medjugorje. Wie sie sagt „hat sie gespürt, dass in Medjugorje die jungen Leute leichter zu motivieren und zu heilen sind und schneller gesund werden.“ So begann der Bau der Gemeinschaft „Cenacolo“ in Medjugorje. Hier weilen z.Zt. 70 Jugendliche aus 10 Ländern. In letzter Zeit sind es immer mehr Polen, Slowaken, Tschechen und Rumänen. Es ist eine internationale Gemeinschaft. Alle Pilgergruppen besuchen diese Gemeinschaft und hören die Aussagen der Insassen. Wir hören die Aussagen von zwei Jugendlichen aus Österreich und Italien. Sie legen ein Selbstzeugnis über ihre Zeit der Drogensucht ab, arbeiten dort was anfällt, zahlen dort nichts und bekommen auch keinen Lohn. Essen, wohnen, trinken, Kleidung usw. erhalten sie dort. „Cenacolo“ nimmt aber nicht nur ehemalige Drogensüchtige auf, sondern auch ehemalige alkoholabhängige Menschen oder einfach Menschen, die ihrem Leben einen anderen Sinn geben möchten. Z.Zt. wird auf der anderen Seite des Berges ein Mädchenhaus gegründet. Der Tag verläuft mit Hl. Messe, Rosenkranzgebet, arbeiten und Gespräche über ihre Probleme. Die jungen Leute, die in die Gemeinschaft kommen, erhalten einen so genannten „Schutzengel“- Gesprächspartner- an die Seite gestellt, der schon Jahre dort verbracht hat und die Situation selber durchlebt hat.

Es werden dort keine Medikamente gegen die Sucht ausgegeben, es wird ein kalter Entzug gemacht, d.h. sie müssen einfach durchhalten. Ist die schwere Zeit des Entzuges vorbei, beginnt die eigentliche Arbeit durch Gespräche, d.h. es bleibt ein „Loch im Bauch“, wie der junge Österreicher sich ausdrückt, welches gefüllt werden muss. Sie arbeiten dort als Tischler, Schlosser, Maler, in der Landwirtschaft usw., bauen in eigener Regie die Häuser auf, erhalten aber keine Lehre in diesen Berufen. Sollten sie einmal aus der Gemeinschaft austreten wollen, sollten sie so stark und gefestigt sein, dass sie draußen mit Hilfe Ehemaliger aus der Gemeinschaft oder allein klar kommen können. Cenacolo-Häuser gibt es in Italien, Argentinien, Brasilien, Afrika, Bosnien, Kroatien, Österreich usw. In Deutschland gibt es solch eine Gemeinschaft nicht. Sie erhalten keine staatliche Unterstützung, sondern leben von ihrer Hände Arbeit und von Spenden. Es besteht dort auch ein Kiosk, in dem Arbeiten von ihnen verkauft werden, aber auch Andenken von Medjugorje, Bücher usw.

Bauarbeiten werden durch die dortigen Insassen auch ausgeführt. 

 

7. Tag, Sonntag, 19.10.2008

Der Wasserfall "Kravica" und die Stadt "Pocitelji" 

Wir planen weiter, den Wasserfall in Kravica und die Stadt Pocitelj,(auch Pocitelji oder Pocitelju geschrieben) eine im osmanischen Reich von den Türken erbaute Stadt zu besuchen und fahren Richtung Caplina, kommen an den Ort Cerno vorbei und Maria  erzählt von den Seherkindern. Sie wurden von der Polizei zum Verhör abgeholt. Bei Cerno sagten die Kinder, sie müssten mal aussteigen. Die Kinder knieten nieder und beteten, es war die Erscheinungszeit. Die Polizisten sind dann weitergefahren und ließen die Kinder dort. Sie haben sich dann singend zu Fuß auf den Weg nach Medjugorje gemacht. 

Hier in der Gegend herrschen Weinfelder vor. Die Reben werden teilweise in Steinschutt gesetzt (es fehlt die Erde) und bewässert. Dieser Wein nennt sich „Steinwein“. Die Häuser sind wiederum weiß oder mediterranfarben gestrichen mit Einsteinmauern, ohne Hohlschicht, wie wir es kennen. Auch Gärtnereien liegen am Wegesrand.

 

Der Bus wird auf einem nicht sehr befestigten Parkplatz abgestellt. Man kann schon noch sehen, dass der Wasserfall mehrfach von Bussen angefahren wird. Leider wissen wir nicht sicher, ob der Wasserfall auch Wasser führt. Vor Jahren ist eine Gruppe der Pilger dorthin gefahren, leider war kein Wasser zu sehen, so erzählt uns der Busfahrer Bernd. Wir haben noch einen Fußweg von ca. 1 km bergabwärts zu gehen, die Sonne scheint sehr warm.

Auch ein kleiner Kiosk ist anzutreffen, der sogar geöffnet hat.

 

Schon von oben sehen wir einen Wasserfall, halbrund, sehr schön anzusehen und er führt sogar Wasser. Es hatte auch einige Tage zuvor abends und in der Nacht in Medjugorje ganz tüchtig geregnet.

Er fällt aus großer Höhe herab, der Weg dorthin führt serpentinenartig nach unten, auch befahrbar mit einem Auto oder Motorrad, steinig, nicht sehr befestigt.   

Sieben Kilometer südöstlich von Ljubuski befindet sich am Flusse Trebizat, besonders in der wasserreichen Saison, dieser herrliche, halbkreisförmige Wasserfall, dessen Wasser über das Rauwackegestein aus einer Höhe von 26 Metern herabfällt. Zehn Kilometer westlich von Ljubuski ist noch ein anderer Wasserfall am Fluss Trebizat, der Kocusa heißt, den wir aber nicht besuchen können.

Auch hier beim Wasserfall Kravica sehen wir die Zerstörung aus dem Krieg. Direkt am Zugang zum Wasserfall liegt auf der Anhöhe ein zerschossenes Gebäude, das auch nicht oder noch nicht wieder neu erstellt ist. Die Treppenstufen führen vom Weg nach oben zum Haus, sie sind noch begehbar. Wir probieren das aber sicherheitshalber nicht aus.

 

In dieser Gegend, in der wir uns in den letzten Tagen bewegt haben, wird Marmor aus den Bergen abgebaut. Marmor ist hier so billig, wie bei uns der Kalksandstein. Daher sieht man auch überall die Marmorfliesen, die sehr elegant und teuer aussehen.

In Caplina steht eine Kirche wie in Medjugorje. Der Bischof von Mostar hat in früheren Jahren den Franziskanern diese Gemeinde wegnehmen wollen, die Franziskaner sollten hier nicht mehr bleiben dürfen. Die Gläubigen aber schützten ihre Franziskaner und mauerten die Türen zur Kirche zu. So sind die Franziskaner bis heute in dieser Gegend geblieben.

Um Metkoviç herum sind die größten Mandarinenplantagen dieser Gegend, ca. 25 km von der Adria entfernt. Wir haben sie leider nicht besuchen können.

 

 

Wir fahren weiter nach Pocitelj – die Stadt aus grauem Stein- gebaut von den Türken im osmanischen Reich- sie liegt auf dem linken Ufer des Flusses Neretva und etwa 20 km von Mostar entfernt. Die Steinbauten und Häuser sind treppenartig auf einem Bergabhang gestellt.

Auf den ersten Blick sehen wir, dass man die Stadt als Festung geplant hat, da sie von Mauern umgeben ist und oben auf dem Berg befindet sich eine Art Burg mit Turm, der gleichzeitig sowohl als Festung als auch als Beobachtungsposten gedient hat.

Pocitelj wird zum ersten Mal 1444 urkundlich erwähnt. An der Stelle der heutigen Stadt gab es zu Anfang nur eine Festung, die den Ungarn als Schutz gegen mögliche Attacken der Türken diente. Dennoch haben die Türken 1471 diese Festung übernommen und sie blieb bis 1888 in türkischer Hand.

Alle Gebäude in Pocitelj sind aus Stein gebaut, dessen Farbe und Struktur sich mit dem Steingebirge, auf und an dem die Stadt liegt, verschmelzen. Auch hier sind noch teilweise verfallene Gebäude, die im letzten Krieg zerstört wurden. Die ganze Stadt schaut zum Neretvaufer hin und zwischen den Häusern befindet sich die Moschee. Alle Gebäude dieser Stadt sind nur über Treppen zu erreichen.

Wir machen uns Gedanken, wie wohl die Menschen, die ganz oben auf dem Berg leben, sich mit Trinkwasser oder Lebensmittel versorgen. Auch ein Besuch zum Nachbarn ist dort ja nur mühsam über die Treppen zu bewerkstelligen.

Die Moschee „Hadzi Alija“ ist auch bekannt als „Sisman Ibrahim Pascha Moschee“. Sie wurde im Jahr 1562 errichtet, sie wird von einer 500 Jahre alten grossen Zypresse aus dem Libanon in ihrem Hof geschmückt. Diese Information gibt uns ein Einwohner von Pocitelj, der vor der Moschee an seinem Souvenirstand sitzt und liest.

 

Im letzten Krieg wurde die Moschee zerstört, ist aber jetzt wieder restauriert. Einige von uns betreten diese Moschee, davor hat ein Mann  seinen Souvenirstand aufgebaut. Ich betrete damit zum ersten Mal in meinem Leben eine Moschee, die aus einem einzigen runden Raum mit Kuppeldach besteht.Der Boden ist vollständig mit edlen, mintgrünen Teppichbrücken aus dem Libanon, alle im gleichen Muster, belegt. Kleine Gebetsschnüre (nicht die Originalgebetsschnüre mit 99 Perlen) liegen seitlich bereit, auch sehe ich in einer der Fensternischen einen kleinen Ständer, auf dem mehrfach der Koran ausgelegt ist. 

Pocitelj hatte jede Menge Wohnhäuser, von denen heute nur wenige erhalten geblieben sind. Im letzten Krieg sind viele Häuser dort zerstört worden. Eine kleine Gaststätte lädt uns zum Besuch ein. Wir sitzen unter freiem Himmel auf einer Terrasse. Getränke sind vorhanden, sogar einer der beiden Kellner spricht gutes Deutsch. Er war längere Zeit in Deutschland.  In der ganzen Gegend hier bemüht man sich deutsch zu sprechen, viele sind im Krieg nach Deutschland evakuiert und später zurück gegangen. An die Terrasse der Gaststätte schließt sich ein großer Raum an, der mit hellen, niedrigen Sitzgelegenheiten seitlich an den Wänden ausgestattet ist. Dieser Raum wurde ehemals als Klassenraum einer Religionsschule genutzt.

 

Selbstverständlich gibt es auch hier weitere kleine Souvenirläden oder einfache Stände, am Weg bieten Frauen Früchte an. Diese Früchte werden in Spitztüten, gedreht aus weißem DIN-A-4 Papier und für je 1,--€ angeboten. Wir können dort Datteln, Aprikosen, Kerne der Granatäpfel usw. bekommen. 

Die Rückfahrt nach Medjugorje führt uns über „Sevas Njive“, einem kleinen Ort umgeben von Weinfeldern. Hier gibt es fruchtbare rote Lehmerde, die das Wasser lange speichern kann. Dann sehen wir mitten im Gebirge  plötzlich eine alte Autoreparaturwerkstatt, dort steht ein alter Lastwagen mit der Aufschrift „Jugendverkehrsschule“. Romy staunt immer wieder über die liebevoll geschmückten Blumentöpfe vor den Häusern in dieser Berggegend, die so aussieht, als ob kein Wasser vorhanden ist. Die Gräser oder Sträucher sehen mal nach Wassermangel aus, fast verdorrt, dann wiederum sind vor den Häusern sattgrüne Rasenflächen zu finden.

 

Das jahrhundertealte Problem der Einwohner dieser Gegend ist die Trockenheit. Im Gebiet von Medjugorje gibt es weder Quellen noch Brunnen. Besonders im Frühjahr und Herbst gibt es lange Dürreperioden. Die Menschen haben daher seit jeher Regenwasser in Zisternen gesammelt, für sich, für das Vieh und zum Bewässern der Felder. Obzwar entlang der Grenze der wasserreiche Fluss Neretva fließt, gibt es kein Bewässerungssystem. In neuerer Zeit haben die meisten Dörfer von Medjugorje fließendes Wasser aus der Wasserleitung von Citluk bekommen, die aus der Neretva gespeist wird. Mittlerweile ist die Gegend also besser mit Wasser versorgt, sodass die Menschen auch Wasser für die Gärten haben.

 

Maria erzählt, dass es hier viel Armut in den Bergen gibt. Bei Krankheit werden die Menschen von Medjugorje aus versorgt. In manchen kleinen Berghäusern schlafen alle Einwohner in einem Raum. Diese Armut sehen wir allerdings nicht, eher sehen wir eine sehr rege Bautätigkeit auf unseren Fahrten. Viele neue und große Häuser sind im Bau oder schon fertig gestellt, sodass wir eher über die enorme Entwicklung staunen.

Weiter geht es Richtung Medjugorje zurück durch Citluk. Auch hier Weinfelder direkt an der Straße (keine Weinberge), gepflegte weiße Häuser, die Dächer mit roten Ziegeln gedeckt. In Citluk können wir eine Autokolonne beobachten, die hupend zu einer Trauung in die Kirche fährt.  Wir sehen Boutiquen, Tennisplätze, eine Schule (Skola) und wiederum frisch gepflügte rostrote Erde.

 

Eine Begebenheit unseres Aufenthaltes in Medjugorje gehört für uns Papenburger noch unbedingt hierher.

Wir alle wollten noch einmal zum Blauen Kreuz, einige von uns hatten es noch nicht gesehen. Ein Mitwallfahrer erklärte uns, dass wir den Weg dorthin leicht abkürzen könnten, indem wir genau gegenüber unserer Pension einem Trampelpfad durch die Wiesen folgen könnten, vorbei an Verkaufsständen mit Decken. Gesagt, getan. Wir gingen gegen Abend los, es war noch hell und keiner dachte sich etwas Schlimmes dabei. Wir fanden auch den Weg leicht durch die Wiesen, es war ein schmaler Weg, den wir zeitweise nur hinter einander gehen konnten, vorbei an frisch gepflügten Äckern aus roter Lehmerde, die Schollen waren, wie ich feststellen konnte , recht hart.

Der Weg führte durch Weinfelder und an Verkaufsständen mitten in den Feldern, (alle waren schon abgeräumt) vorbei zu den Häusern des Ortsteiles Bijakovici zum „Blauen Kreuz“. Es befanden sich dort zwei blaue Kreuze, das größere davon war mit Sitzgelegenheiten aus Beton herum ausgestattet. Dort saß schon eine Gruppe und betete den Rosenkranz, den wir danach ebenfalls sprachen. Wir merkten schon, dass es dunkelte,trotzdem wollten wir gerne noch einige Steinchen mitnehmen, beeilten uns schon, damit wir nicht in die ärgste Dunkelheit gerieten.

Na ja, wer kann denn auch wissen, dass es hier so schnell dunkel wird.

Den Ackerweg durch die Weinberge fanden wir ja noch ganz gut, als es aber schon stockfinster war konnten wir den schmalen Weg durch die Wiesen nicht mehr erkennen, trauten uns auch nicht, einfach die grobe Richtung zur Pension über die unebenen Wege zu gehen. Ganz in der Ferne sahen wir nur den Schatten des neuen Hotels gegenüber unserer Pension. Als Ausweg erschien uns eine Schotterstraße, an der wenigstens ab und zu eine Straßenlampe leuchtete. Diese Straße führte genau auf die Hauptstraße und soweit entfernt von unserer Pension war sie nun auch wieder nicht. Wir hatten es geschafft und waren um ein Erlebnis reicher, das ich im Nachhinein auch nicht missen möchte.

 

In der Pension Aurora haben wir heute schon zu Mittag gegessen und weil Lu heute Geburtstag hat, sitzen wir sieben gemütlich im Speisesaal zusammen, um ein wenig zu feiern. Wir konnten ein kleines Geschenk mit einer Landkarte von Bosnien-Herzegowina und Kroatien besorgen.

 

8. Tag, Montag, 20.10.2008

Besuch des Mutterdorfes von Pater Slavko

Maria  teilt uns mit, dass dem Pater Slavko der Grund- und Boden, auf dem das „Mutterdorf“ erbaut wurde, geschenkt worden ist. Es ist ein Waisenhaus in ähnlicher Form wie die SOS-Kinderdörfer. Hier fanden nach dem Krieg 1995 viele verwaiste Kinder und Frauen eine Bleibe. Die Kinder und Jugendlichen gehen von hier aus in Medjugorje zur Schule, auch besteht dort ein Kindergarten, in den die Kinder aus Medjugorje gehen können.

 

Um nun etwas mehr über dieses „Mutterdorf“ zu erfahren lese ich im Buch über Medjugorje und Umgebung folgendes:

„ Das Mutterdorf“

Noch vor dem Heimatkrieg hat der junge Schweizer Pianist Mauro Paris-Harsch als Dank für seine Gesundung den Verein „Medjugorje für Kinder“ gegründet und sich für den Bau eines Waisenhauses in Medjugorje eingesetzt. Zur Verwirklichung kam es erst nach dem Ende des Heimatkrieges 1995. Die vorbereitenden Erdarbeiten im herzegowinischem Karst des Dorfes Bijakovici (Anmerkung : Von dort stammen die Seherkinder) führten spanische Mitglieder der SFOR-Truppen aus. Bis jetzt sind 9 Häuser errichtet. Sechs davon sind Familienhäuser, in denen momentan 48 Personen leben: sieben Kinder bis zu 3 Jahren, drei Kinder von 3-7 Jahren, 23 Kinder von 7-14 Jahren, 6 Jugendliche von 14-18 Jahren, 8 Erwachsene von 18-60 Jahren und eine Person über 60 Jahre. Damit die Waisen sich nicht wie in einem Ghetto fühlen, wurde im Rahmen der Siedlung auch ein Kindergarten mit drei Häusern für 150 Kinder errichtet. Die Eltern, die täglich ihre Kinder hierher bringen und abholen, bewirken eine familiäre Atmosphäre auch für die hier ständig weilenden Waisenkinder. In der Siedlung gibt es eine zahnärztliche Praxis, in dem ein aus seiner Heimat vertriebener Zahnarzt arbeitet und jetzt wird auch noch ein Familienhaus fertig gestellt, in dem man sich mit kranken und gestörten Kindern befassen wird. Obschon die Siedlung in erster Linie für Kinder gegründet worden ist, heißt sie nicht „Kinderdorf“, sondern „Mutterdorf“, denn sie ist ein Werk der Muttergottes, und sie ist eine Mutter.

Im Dorf haben auch schwangere Mädchen Unterkunft gefunden, die von ihren Familien verstoßen wurden weil sie nicht abtreiben wollten, sowie einige geschiedene Mütter mit Kindern. Es ist ein Werk der Pilger von Medjugorje – eine der schönsten Früchte des Phänomens Medjugorje.“

 

Mittagessen in der Pension.

Unser Busfahrer hatte sich ein „italienisches Essen“ gewünscht. Vorspeise Spaghetti, Hauptgericht Spaghetti, Nachtisch Spaghetti. Wir bekommen Spaghetti Bolognaise als Vorspeise, davon so reichlich, dass wir annehmen, dass es das gewesen ist. Daran essen wir uns dann satt , aber anschließend werden noch eine Platte mit Kartoffeln, Hähnchenschnitzel, Frikadellen, grüne Bohnen und ein frischer Salat aus Tomaten und grünem Salat gereicht. Es ist einfach zu reichlich gereicht worden.

 

Beim Essen erscheint der Franziskanerpater  Pater Frano (Franziskus) aus Montenegro.Er erzählt über seine Arbeit in Montenegro sehr intensiv und über die Kirche insgesamt. Er ist ein sehr lebhafter, fröhlicher Pater, dem man sich eigentlich nicht entziehen kann. Immer zu einem Spaß aufgelegt. Er kennt Deutschland aus den Zeiten seiner Krankheit gut (er hatte einen Gehirntumor. Er kennt unsere Gegend, das Emsland, sehr gut. Er hatte während seiner Krankheit die Vision, in Montenegro ein katholisches Dorf mit einer katholischen Kirche, einem katholischen Waisenhaus und Kindergarten, einer katholischen Schule, einem katholischen Krankenhaus usw. zu errichten. Das hat er bisher auch geschafft.

 

Sein nächster Wunsch ist es, dort auch eine katholische Universität zu gründen, denn „wer vom Anfang seines Lebens, über den Kindergarten, Schule, Universität in einer katholischen Umgebung aufwächst und lebt, wird auch den Glauben weiterleben und weitergeben“. Er hat unseren Tisch besonders im Blickfeld und sagt, als er an unseren Tisch kommt, später zu unserem Pastor : “Dies ist mein Tisch, du kannst alle anderen haben“

Auch erzählt er eine kleine Geschichte aus seiner Gemeinde mit seiner Mutter:“ Ich habe immer versucht, meine Gemeindmitglieder dazu anzuleiten, dass sie nicht zu spät in die Kirche kommen dürfen und hab auch mit den Gläubigen geschimpft. Meine Mutter kam immer zu mir in die Kirche und nahm an der Hl. Messe teil. Die Gemeindemitglieder sagten zu mir: “Was machst du nur, wenn deine Mutter einmal zu spät kommt?“

Eines Sonntags, ich war gerade bei der Predigt, meine Mutter war immer noch nicht da, sehe ich sie kommen. Die Tür stand wegen des schönen Wetters offen und ich konnte sie kommen sehen. Die Mutter betritt die Kirche, nein, sie bleibt nicht hinten stehen, sondern „Klack, Klack“ sie geht ganz nach vorne. Als ich leise zu ihr sagte:“ Mama, du kannst doch nicht zu spät kommen“, meinte sie leise:“ Ach Junge, halt den Mund, du hast eine Uhr, wir nicht. Wir verrichten erst unsere Arbeit und dann können wir gehen.“

 

Gegen Abend sitzen wir draußen vor der Pension unter einem Mimosenbaum. Plötzlich riecht es nach Rosen. Natürlich gehen wir auf die Suche nach diesem Duft und finden in der Blüte dieses Baumes den Rosenduft wieder. Die Blüte besteht aus vielen kleinen rosafarbenen Blüten, die wie kleine Strahlen aussahen, mittig befestigt an der Blütennarbe. Wir nehmen uns einige reife Samenschoten, die wie Bohnenschoten an den Zweigen hängen, mit nach Hause. 

 

Am Abend dieses Tages sitzen wir alle noch ein wenig in unserer Pension zusammen. Es ist der Abend vor unserer Abfahrt zurück nach Deutschland.  Pater Frano wollte auch kommen, trifft sich aber noch mit seinen Franziskanerbrüdern. Später kommt er dazu, setzt sich neben Margit auf einen freien Stuhl, lehnt lachend seinen Kopf an Margits Schulter und sagt: „Wie meine Maama" und wir kommen über seine temperamentvollen Erzählungen nicht aus dem Lachen heraus. Plötzlich sagt er:“ Oh, ich muss mal auf ein Foto mit ihr (er schaut mich dabei an), sie ist so blond und ich so dunkel. Sie hat mich heute Mittag schon so ernst angeschaut.“

Danach erzählt er uns von seiner Gemeinde in Montenegro, vom Kindergarten, den Kindern, dem Hospiz usw. In den Kindergarten gehen nicht nur kath. Kinder, es kommen auch mittlerweile orthodoxe Christen und Moslems. Sie fragen an, ob sie nicht auch ihre Kinder in diesen Kindergarten geben dürfen. Der Kindergarten ist ganz nach deutschem Vorbild dort aufgebaut. Selbstverständlich nimmt Pater Frano die Kinder auf, auch wenn nur 30% der Eltern den Kindergartenbeitrag bezahlen können. Keiner wird abgewiesen. In seiner Gemeinde leben 5% Katholiken, 64% Orthodoxe Christen, 24% Moslems. Die Katholiken sind mit ihren 5% dort die stärkste und aktivste Gruppe.

Wir alle lachen an diesem Abend viel und können gar nicht den Weg ins Bett finden, so interessant gestaltet er den Abend und er lädt uns zu den Exerzitien ein, die er in Vechta vom 9-11. Januar 2009 dort halten möchte.

 

Später auf der Rückreise im Bus erzählt uns Dieter noch ein wenig über diesen interessanten Pater. Das Ehepaar Maria und Dieter hat seit Jahren eine gute Verbindung mit Pater Frano..

Als nun Pater Frano Dieter  nach Montenegro rief, um ihn als Techniker um Rat zu fragen, hat Dieter gemeint, Pater Frano würde mit einem einzigen Bau erst anfangen, aber nein, er fing sofort mit 12 Bauten gleichzeitig an.

Ein deutscher Architekt hat nach den Vorstellungen des Paters die Pläne des Dorfes für ihn in Montenegro erstellt, erst dann suchte sich der Pater ein passendes Grundstück aus. Er hätte das Grundstück eines Montenegriner, der in Amerika lebt, günstig kaufen können. Als aber der Mann erfuhr, was der Pater mit diesem Grundstück bezwecken wollte, schenkte er ihm sein Grundstück.

Pater Frano bleibt über Nacht in der Pension, er wird auch erst am nächsten Tag nach Montenegro zurückfahren. Es ist unser Abreisetag und er möchte uns den Reisesegen noch spenden.

Unsere Koffer sind alle gepackt, denn sie müssen morgen früh um 4.00 Uhr in den Bus eingeladen werden. 

 

 

9. Tag,- Abfahrtstag nach Deutschland – Dienstag, 21.10.08

4.00 Uhr Einladen unserer Koffer

4.30 Uhr Frühstück

5.15 Uhr Abfahrt in Richtung Deutschland über Kroatien, Slowenien, Österreich, München, Hannover zu unseren Heimatorten

 

Pater Frano steigt noch kurz mit in den Bus und wird mit großer Freude von allen begrüßt. Er ist unseretwegen extra so früh aufgestanden.

Er erteilt uns seinen Reisesegen. Er winkt uns allen noch nach, die wir mit leider davon fahren müssen.Es ist noch dunkel und wir sehen uns noch einmal die Lichter von Medjugorje mit etwas Wehmut an, u.a. strahlt die hell erleuchtete St. Jakobskirche aus der Dunkelheit hervor. Allen hat es gut gefallen, wir nehmen viel neue Eindrücke und Gottvertrauen mit nach Hause.

 

Wir fahren nach Grude zur Hl. Messe, die speziell gegen 6.30 Uhr für unsere Gruppe gefeiert wird. In dieser Gemeinde ist der Franziskanerpater Stanko (Stanislaus) der zuständige Priester. Es ist eine gar nicht so kleine Kirche, auch sie und die Außenanlagen werden gerade renoviert. Die Innenwände scheinen aus Naturstein aus den Bergen zu sein. Die Kirche hat eine Betondecke neu bekommen, die noch trocknen muss. Auch sind die elektrischen Leitungen noch nicht unter Putz gelegt.  

Die Kirche ist noch warm von der Sonne des Vortrages. Dieser Stein hält die Wärme lange in der Kirche fest. Außer uns Wallfahrern befinden sich schon so früh zwei Frauen aus dem Ort in der Kirche. Pater Stanko und unser Pastor  halten die Messe. In der Kirche links vor den Treppenstufen ist eine Statue der Muttergottes von Medjugorje aufgestellt.

Das Tuch auf dem Sockel unter der Statue ist mit dem Spruch

„ Ja sam Bezgresno beçeçe“ bestickt.

„ ICH BIN OHNE FEHLER EMPFANGEN“

 

Zur Pfarrgemeinde Grude gehören noch zwei weitere Gemeinden, die Pater Stanko versorgt.

Als wir im Bus von der Höhe der Berge zurückschauen, es ist noch dunkel, sehen wir, dass die Kirche ganz hell angestrahlt ist, sie vermittelt so einen wunderschönen Anblick. Hell strahlt einzig die Kirche als ein sichtbares Zeichen aus der Dunkelheit hervor. 

Um 7.40 Uhr befinden wir uns bereits an der Grenze zu Kroatien (Hvratski), wieder sehen wir Weinfelder und fruchtbare Gegenden. Wir sind sehr schnell von Bosnien-Herzegowina nach Kroatien gekommen, da Medjugorje dicht an der Grenze liegt. Anhand der Häuser und Anlagen können wir ersehen, dass hier keine Armut vorherrscht.

Den Fluss „Suvaja“ kennen wir schon, das Bett ist total ausgetrocknet, auch voller Steine und unser Bus muss sich über eine ganz enge Steinbrücke den Weg schwer erarbeiten. Wir haben den Fluss und die Brücke schon auf der Hinfahrt überquert.

Unsere grobe Fahrtrichtung ist weiterhin Split.

Wieder sind wir in der Nähe von Imotski, ein Trecker versperrt uns den Weg und wir fahren eine ganze Weile recht langsam hinterher, aber Bernd wagt es doch tatsächlich ihn auf dieser engen Bergstraße zu überholen, er ist schon ein toller Fahrer.

Wieder, wie auf der Hinfahrt, bewaldete Berge, grauer Stein, kleiner Strauchbestand, graue Steinmauern im freien Feld zum Schutz vor Erosion. Es geht sehr bergan, wir spüren den Druck der Höhe in unseren Ohren.

 

Romy ruft:“ Ein Haus, mitten in der Wildnis. Mutt he ers wär Luft häm, mutt he wär na boaben“. Damit meint sie den Busfahrer, der wieder die Berge hinauffährt. Ab und zu sehen wir in den Bergen kleine Dörfer, weiße Häuser mit roten Dachziegeln und Neubauten aus grauem Stein, dem später ein Anstrich folgen wird. Der Strom wird durch Überlandleitungen zu den Häusern geführt. Der Himmel ist bedeckt, noch kommt die Sonne nicht durch.

Wir fahren Richtung Heimat, dort im noch fernen Papenburg herrscht kaltes Wetter mit 5 Grad Kälte vor, es regnet in Papenburg.

In der Nähe von Lovrec, wir sind immer noch auf den Bergstraßen, sehen wir, dass wir noch 68 km bis Split fahren müssen. Auch der Ort Cista Provo kommt uns von der Hinfahrt bekannt vor. Das Straßenschild zeigt an, das es nach Babia geradeaus, nach Dubrovnic nach rechts und wir nach Makarska und Split nach links abbiegen müssen. Bei Cista Provo können wir uns dem Panorama der weiten Berge nicht entziehen.

Wir „Flachländer“ und die Berge!  

Endlich die Autobahn  E 65/A1, der Bus fährt jetzt ruhiger, wir halten immer noch die Richtung Split/Zagreb.

Herma kichert: „Sonst gehen die alle stücken hat Gila gesagt“ und kann gar nicht aufhören zu lachen. Gila packte die Plätzchen aus, die als Reiseproviant dienen sollten.  Na ja, etwas Spaß müssen wir ja auch haben.

Wir haben 9 Grad Außentemperatur, was für uns nach den letzten 8 Tagen ungewöhnlich ist. Gila : „Ooh, watt häbt sie moje Äckers hier“ . Der Acker ist kunstvoll in verschiedenen Streifenmustern gepflügt.

9.20 Uhr, Außentemperatur 12 Grad – 40 km vor Zagreb.

Wir können die ersten Ausläufer der Adria bereits sehen und rasten 45 Minuten in Sibenik am Adriaausläufer. Sibenik hat einen wunderschönen Hafen sowie einen schönen großen und neuen Parkplatz. 

 

Alle waren über den Ausblick auf den Hafen begeistert und es ist auch schon wieder wärmer geworden, z.Zt. haben wir hier 19,3 Grad. Viel sehen wir von der Adria der hohen Berge wegen nicht, trotzdem sind alle tief beeindruckt. Auch viele tiefe und schöne Schluchten erstaunen uns auf der Weiterfahrt, immer wieder liegt die Adria versteckt hinter den Bergen.

Es wäre ja schön, wenn wir noch einmal in dieser Gruppe solch eine Reise machen dürften. Wir würden uns wünschen, dass wir dann direkt an der Adria entlang fahren könnten, auch eine Fahrt nach Montenegro zu Pater Frano würde uns gefallen. 

 

Maria erzählt noch von der Seherin Vicka (sie spricht es Wizka aus), von den Begegnungen mit ihr und dass vor dem Haus der Vicka aus einem Stein ein Rosenstock mit roten Rosen gewachsen war. Die Rose zeigte in den Blättern das Bild der Gottesmutter.

Wir steuern Zadar an. Hier in der Gegend soll es viele verschiedene Vogelarten , auch noch Bären, Rehe und Wildschweine geben. Daher ist hier auch ein Drahtzaun zum Schutz der Tiere und Menschen angebracht worden. Wir sehen, dass es in den Bergen gebrannt hat, auf großen Flächen ist alles verkohlt. Wenn es hier in den unbewohnten Teilen der Berge mal brennt, löscht man das Feuer nicht, denn das Land erholt sich hier ganz schnell wieder.

Wieder informiert uns Maria in diesem Zusammenhang über Medjugorje.

Dort hat es vor 3 Jahren auf dem Erscheinungsberg gebrannt und das Feuer ist bis kurz vor die ersten Häuser dort gekommen. Dann ging ein starker Regenschauer nieder und aus war’s mit dem Feuer.

Zum ersten Mal taucht jetzt auf dem Hinweisschild „Rijeka“ auf, 277 km wenn wir geradeaus fahren, aber Bernd biegt nach rechts Richtung Zadar ab. Größere Häuser  sind schon an den Bergen zu erkennen, sie liegen dort wir gemalt. Die Temperatur schwankt hier etwas. Gegen 9.40 Uhr in Sibenik hatten wir noch 19 Grad, 2 Stunden später 15 Grad, dann wieder 30 Min. spsäter 16.5 Grad.

Als wir kurz nach 12.15 Uhr auf einem Rastplatz, ca. 197 km vor Rijeka, unsere Mittagspause einlegen, ist es bedeutend kühler geworden. Hier herrschen 12 Grad vor und das Wetter ist etwas trübe.

Es gibt für alle am Bus Leberkäse mit Kartoffel- oder Nudelsalat, dazu einen Obstsalat. So ersparen wir uns das Essen in einer Autobahnraststätte.

Einige Inhaber von Raststätten sehen es dort nicht gerne, wenn die Busfahrer das Essen am Bus anbieten. Daher halten die Busse soweit wie möglich entfernt vom Restaurant. Bernd erzählt, er habe es einmal erlebt, dass ein Eigentümer eines Raststättenrestaurants ihn vom Parkplatz der Essensausgabe wegen vertrieben habe und der ihm sogar nachgefahren sei, um zu sehen wann und wo der Bus daraufhin die nächste Essenspause einlegen würde.

Wir erleben gegen 13.52 Uhr einen leichten Föhnwind, der aus den Bergen kommt und der uns 17 Grad beschert. Aber der kann uns Flachländer ja nichts anhaben.

Da wir zwischenzeitlich die Autobahn E 65 mit der E 59 wechselten, tauchen auch auf den Straßenschildern wieder neue Namen wie Karlovac (9 km), Samobor oder Ljubljana (schon Slowenien) auf. Durch Karlovac fließt der Fluss Kupa, es ist ein etwas größerer Ort, schon mit Industrieanlagen wie wir aus der Ferne sehen können. Aber da wir ja auf der E 59 fahren, sehen wir leider diese Orte alle nur vom Bus aus.

14.59 Uhr, wir sind bei Samobor und nähern uns der kroatischen Grenze zu Slowenien und den Grenzanlagen, passieren aber kurz davor noch eben die Mautstation (Celestrina), die ca. 200 m vor der Grenze durchfahren werden muss. Hier kontrollieren die Kroaten. Die Grenzkontrolle dauert 20 Minuten, warum man Dieter  mit den Papieren in der Hand nun warten lässt, können wir nicht erkennen. Die Grenzbeamten haben Uniformen in zwei verschiedenen Farben. Zum einen olivgrüner Anzug mit Schirmmütze, zum anderen eine dunkelblaue Jacke mit passender Mütze. Wir sehen, dass auf der anderen Seite der Grenzstation ein Bus von Slowenien nach Kroatien möchte, die kroatischen Bürger müssen aussteigen und einzeln an der Station ihre Pässe oder Ausweise vorzeigen, der Bus fährt ohne Passagiere über die wenigen Meter zur Grenze und die Mitfahrer gehen dann zu Fuß über eben diese Grenze. Warum? Das können wir nicht feststellen. Wir bemerken es nur verwundert.

Gerne hätten wir einen Grenzstempel von Kroatien in unseren Pässen bekommen. Keiner von uns traut sich raus, so wird Claudi bearbeitet, die sich dann den Mut fasst hinzugehen, aber Maria  möchte in dieser Situation nicht, dass sie aus dem Bus steigt. Schade. Auf der Hinfahrt hat ein junger Mitwallfahrer sich einen Stempel für seinen Pass geholt. Im Abstand von wenigen Metern erfolgt dann die Grenzkontrolle der Slowenen mit Passkontrolle durch einen jungen Beamten und um 13.54 Uhr haben wir dann endlich beide Grenzstationen hinter uns. 

Wir haben die Föhnmauer durchfahren, 11 – 21 Grad soll sie haben. Der Fallwind kommt aus dem Südwesten. Wir sind auf der Südseite des Föhns, daher herrschen hier 21 Grad vor.

 

Bis Ljubljana sind es noch 72 km.

17.20 Uhr, wir müssen eine Pause machen, weil unser Bus Durst hat, er wird mit 550 Litern betankt. Wir werden nach der Pause noch ca. eine Stunde fahren bis zur Übernachtung in Radovljika, wo wir auch schon auf der Hinfahrt waren.

 

22.10.2008, Mittwoch, 10. und letzter Tag unser Fahrt 

 Heimreise in unsere Wohnorte

Wir haben am Vortrag leider nur ca. 6- 700 km fahren können, die Strecke die noch vor uns liegt beträgt also noch ca. 1100 km.

Das Frühstück ist um 5.15 Uhr angesetzt. Es ist 2 Grad plus, heute Nacht hat es hier schon ein wenig gefroren. Es geht in Richtung Villach/Salzburg nach Österreich. Um 7.20 Uhr passieren wir die Grenze zu Österreich auf der E 55, kommen wieder durch den Katschbergtunnel und es herrscht hier dichter Morgennebel.

Ebenfalls wie auf der Hinfahrt durchfahren wir den Tauerntunnel ,dann die A 10 Richtung Salzburg durch das Skigebiet um Flachau.

 

Der Nebel klärt ein wenig auf, umfängt aber immer noch wie in einem Streifen die Häuser. 

Wir fahren durch die Goltaler Alpen und die Karte zeigt an, dass es bis Salzburg noch 300 km sind, später durch das Holzkammergut..

Weiter Richtung A8, Rosenheim noch 46 km, München noch 103 km.

Die zweite Pause legen wir m Chiemsee ein, an den wir auf der Hinfahrt vorbei gefahren sind. Hier steht das älteste Rasthaus in Deutschland, das Rasthaus „Chiemsee“.

Das Autobahndreieck Inntal liegt vor uns, noch 66 km bis München. Der Brenner liegt rechts von uns, später dann Bad Tölz rechts.

Folgende Strecke liegt noch vor uns nach der Rast am Chiemsee: Richtung München, Nürnberg, Würzburg, Kassel, Hannover, Richtung Emden bis Papenburg Endstation. 

Autobahndreieck Holledau:

Hier in der Umgebung Holledau ist der Hopfenanbau sehr groß geschrieben. 1/3 der Welthopfenproduktion findet hier statt.

A9 – Richtung Ingolstadt, Nürnberg, Berlin

Um 11.44 Uhr überqueren wir dann die Donau bei Ingolstadt und weiter geht es auf der A3 Richtung Würzburg. 13.53 Uhr: Wir verlassen die A3 und fahren Richtung Fulda/Kassel/Hannover.

Gegen 15.14 Uhr sind wir von Fulda noch 40 km, Kassel noch 155 km und von Hannover von 310 km entfernt. Die „Rhön“, die wir durchfahren, empfinden wir als liebliches Gebirge, keine hohen Berge, grüne Berghügel und Täler mit hellen Gehöften, wunderschön anzusehen.

 

An der Raststätte „Hasselberg“ gegen 17.00 Uhr wird wieder ein Fahrerwechsel vorgenommen und der Fahrer Hans wird uns dann sicher nach Hause fahren. Maria legt eine sehr schöne Liedkassette mit Liedern von Katja Ebstein über Medjugorje ein.  Unter anderem singt Katja Ebstein:

„Kennst ihr das bosnische Dorf, es heißt Medjugorje,

auf dem Berg in der Näh, das Wunder begann.

Kinder sehen ein Licht, wie die Sonne so hell.

Eine Frau steht vor ihnen und blickt freundlich sie an.

Ave, Ave, Ave Maria, Ave, Ave, Ave Maria

 

Sie sagt, Friede mit euch, ihr braucht nichts zu fürchten,

seht ich komme zu euch im Namen des Herrn.

Dies verkündet den Menschen, befolgt meinen Rat,

denn ihr seid meine Kinder, ob nah oder fern.

Ave, Ave, Ave Maria, Ave, Ave, Ave Maria.

 

Um bei den Menschen zu sein, will ich euch begleiten,

damit keiner von euch verloren geht.

Gebt mir euer Vertrau’n, ich führ euch an’s Ziel,

seid nur standhaft im Glauben und fest im Gebet.

Ave, Ave, Ave Maria, Ave, Ave, Ave Maria.

 

Geht euren Weg geradeaus, dann werdet ihr frei sein,

dieser Weg ist mein Sohn, euer Herr Jesus Christ.

Nur um uns zu erlösen kam er in die Welt,

freut euch, dass er vom Tod auferstanden ist

Ave, Ave, Ave Maria, Ave, Ave, Ave Maria.

 

Die Fahrt führt weiter durch den „Solling“, Hameln, über die Autobahn Minden/Rinteln, durch Bad Oeynhausen, dann auf die A30 Richtung Osnabrück, Bawinkel, Lingen.  

Fazit unserer Reise: „ Es waren wunderschöne Tage bei herrlichem Sonnenschein. Wir haben viel gesehen und aus Medjugorje neue Impulse und Eindrücke mitgenommen. Sicherlich möchten viele in den nächsten Jahren noch einmal Medjugorje sehen.“

 

Unsere Strecke auf der Rückfahrt war folgende:

Medjugorje (Bosnien-Herzegowina)

Split, Zadar, Karlovac (Kroatien)

Ljubljana, Radovljika (Slowenien)

Klagenfurt, Salzburg (Österreich)

München, Nürnberg, Kassel, Hannover, Richtung Holzminden, Papenburg.